Da war es also … das erste Nicht Genügend. Und ausgerechnet in Deutsch.
Die Rechtschreibung ist komplett daneben.
Aber wie kann ich das mit meinem Kind üben?
Eine Lerntherapeutin räumt mit gängigen Missverständnissen auf und gibt hilfreiche Tipps:
Zwischenruf in eigener Sache:
Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Der Tipp des Lehrers lautete: Lies jeden Tag in der Zeitung und lass dir den Text im Anschluss von deinen Eltern diktieren. Gesagt, getan. Aber leider ist da ein neuer Quälgeist in unsere Familie eingezogen … denn dem Familienfrieden zuträglich ist das ganze nicht.
Wirken Diktate überhaupt?
„Diktate sind so eine Sache. Sie werden teilweise sehr lange geübt, die eingepaukt. Manche Lehrer diktieren undeutlich, zu schnell oder zu leise, weil die Klasse zu laut ist“, sagt Lerntherapeutin Sabine Omarow. Auch die Notengebung sei sehr subjektiv: „Manche Lehrer benoten zu penibel, manche lässig, manche können die Schrift nicht lesen, fehlende Punkte werden unterschiedlich gewertet.“ Zusätzlich zeigte sich, dass die Ergebnisse bei Diktaten nicht mit jenen im freien Schreiben zu vergleichen seien. Das Bildungsministerium Hamburg hat daher bereits vor einiger Zeit Diktate komplett aus dem Lehrplan der Grundschulen gestrichen.
Warum sind Diktate so frustierend?
Lerntherapeutin Omarow kennt dafür mehrere Gründe:
- Weil sie fehlerorientiert sind. Es wird nur auf die Fehler geschaut – und nicht darauf, was das Kind richtig geschrieben hat.
- Weil die Kinder beim Berichtigen und Verbessern der Fehler meist nichts dazulernen.
- Und weil die Diktate in den allermeisten Fällen sehr langweilig sind.
- Last but not least: Weil Diktate eigentlich nur zur Überprüfung des Wissensstandes taugen – und nicht, um Rechtschreibkenntnisse zu erlangen.
„Schusselfehler“ – woran liegt es?
Oft übt und übt man daheim. Und in der Schule schleichen sich dann doch wieder diese heimtückischen Fehler ein. Plötzlich werden Wörter falsch geschrieben, die daheim noch richtig eingeübt wurden. Lehrer erklären das mit Unachtsamkeit oder Verträumtheit oder Unordentlichkeit des Kindes. Aber das stimmt so nicht, findet Lerntherapeutin Sabine Omarow:
„Kommen diese Fehler gehäuft und immer wieder vor, sind es keine Schusselfehler, sondern:
- fehlendes Wissen der Regeln, Strategien oder Rechenwege,
- kommen durch den hohen Leistungsdruck zustande und die daraus resultierende Unsicherheit und den Stress,
- werden durch mangelndes Selbstbewusstsein verursacht
- werden oft durch die laute und wuselige Umgebung der Schüler verursacht
- auch aus der Angst vor dem Lehrer, der Benotung und Bewertung oder aus der Angst vor der Reaktion der Eltern.
Wie können Kinder das richtige Rechtschreiben lernen?
Richtiges Rechtschreiben gelingt nur durch eine Vielfalt an Methoden, allen voran das Üben von Rechtschreibstrategien und Rechtschreibregeln.
- Diktate sollten dann erst im zweiten Schritt folgen, wenn das Kind die Regeln schon gut kann.
- Besser als Diktat mit anschließender Korrektur ist das sogenannte „Stopp-Diktat“: Sofort, wenn ein Fehler auftaucht, wird Stopp! gerufen. Der Schüler berichtigt dann sofort das Wort und benennt auch gleich die dazugehörige Rechtschreibregel. Denn so lernen sie, schon beim Schreiben die Rechtschreibregeln im Hinterkopf zu haben und auch anzuwenden.
Vielen Dank an Praxis für Lerntraining – Sabine Omarow.
Materialien zur Rechtschreibung:
neue-rechtschreibung.de: Die 20 wichtigsten Regeln zur Rechtschreibung
Tipp: Dieses und viele weitere Themen werden beim LRS-Online-Kongress von Sabine Omarow behandelt:
TIPP: LRS-Online-Kongress
Der LRS-Kongress – ein Kongress, in dem es nicht nur um die Lese-Rechtschreibschwäche geht, sondern auch um die Rechenschwäche und Lernprobleme im Allgemeinen. Es wird viele Tipps, Anleitungen und Informationen geben. Das Beste daran ist, dass Sie es sich zu Hause ganz bequem machen können, denn dieser Kongress kommt zu Ihnen nach Hause. Auch nach Ablauf des Kongresses stehen die Materialien zum Download bereit:
- 1. Tag – 25.02.2018: Vortrag zum Teufelskreis Lernstörungen | Lese-Rechtschreibschwäche Teil 1 | Vortrag zur Wichtigkeit der Silben für das Lesen und Schreiben | Interview mit Sonja, betroffen von Legasthenie | Interview mit Caroline Lauterjung, betroffen von Dyskalkulie
- 2. Tag – 26.02.2018: Vortrag zum Thema Rechenschwäche | Vortrag LRS Teil 2 | Rechtschreibtraining mit ABC-Listen | Interview zum Thema Lesen | Interview zum Thema Schule und Freilerner
- 3. Tag – 27.02.2017: Vortrag LRS Teil 3 | Vortrag zur Genetik und den Spiegelneuronen | Wie übe ich die Rechtschreibung mit meinem Kind zu Hause? | Interview – Hochbegabung
Interview zum Thema Dyspraxie - 4. Tag – 28.02.2018: Vortrag zum Schubladendenken und den IQ-Tests | Workshop für Eltern und mit Eltern (Rechenschwäche) | Vortrag/Interview zum Thema Meditation | Vortrag zum gehirngerechten Sprachenlernen
- 5. Tag – 01.03-2018: Vortrag – Angst, Stress und das Lernen | Workshop zu den I-Lauten | Das Häschen-Denker-Modell | Wie kann Hypnose bei Lernängsten helfen? | Interview zum Thema Ressourcenaktivierung
- 6. Tag – 02.03.2018: Vortrag zum Thema Konzentration | Workshop zu den Rechenwegen | Vortrag zum Thema Händigkeit | Interview zum Thema Neurogenese | Interview mit Lydia Zoubek
- 7. Tag – 03.03.2018: Sonderpädagogischer Förderbedarf oder LRS-Erlass/Nachteilsausgleich? | Workshop – Wie kann ich die englische Rechtschreibung üben? | Was kann bereits im Vorschulalter getan werden? | Die Wichtigkeit der Verbandsarbeit – sich für die Rechte der Betroffenen einsetzen! | Was ist Life Kinetik und warum hilft es beim Lernen?
- 8. Tag – 04.03.2018: Workshop – Wörter mit h | Wie kann Wingwave bei Lernängsten helfen? | Wie bereiten wir das Rechnen mit Geld vor? | Zusammengeschriebene Nomen | Multiplizieren und Dividieren mit Nullen Teil 1 | Der Umgang mit den Nullen Teil 2
Zum LRS-Kongress
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reet
18 Feb 2018Tja, wir haben es mit Hilfe von Diktats zwar auf die Reihe gekriegt, aber die Fehler hat das Kind immer selbst korrigiert. Erstmal Diktat geschrieben, dann von mir gehört, wie viele Fehler drin waren, danach selbst den Text gelesen und ausgesucht, wo genau die Fehler waren. Immer in selbem Heft, so dass er auch sehen konnte, ob er jetzt (natürlich mit einem unterschidelichen, aber gleich schwierigen Text) weniger Fehler macht. Und wenn die Fehlerzahl langsam von 17 auf 2 gesunken ist, war die Freude schon gross.
„Hier hast du falsch geschrieben, guck“ hilft wirklich gar nichts.
kunterbunt79
19 Feb 2018nicht immer leicht, aber üben hilft
kleinstadtloewen
19 Feb 2018Spannende Tipps und für den kongress habe ich mich direkt angemeldet – bin gespannt, ob ich für den Löwenjungen mit seiner verbalen Dyspraxie auch noch etwas neues erfahren werde!
Franz Josef Neffe
20 Feb 2018Susi hatte in Mathematik 6 Jahre lang die Note 5. In der 7.Klasse kam ein junger, fescher Lehrer in den alle Mädchen verknallt waren. Plötzlich hatte Susi in Mathe eine 2. Und nun sag mir: Was hatte das Problem mit Mathematik zu tun?
Keiner hatte erkannt, dass die Mathetalente von Üben, Üben, Üben nicht SATT wurden sondern MATT & PLATT.
In Deutsch funktioniert das nicht anders.
Deshalb lass ich als Ich-kann-Schule-Lehrer jemand mit einer Mathe- oder Rechtschreibschwäche nicht üben sondern ich STÄRKE erst einmal seine Kräfte. Ich sorge für WACHSTUM, denn: Nur durch WACHSEN werden wir dem Leben gewachsen.
Franz Josef Neffe
Muttis Nähkästchen
20 Feb 2018Spannend! WIE stärkst du die Kräfte?
Farb Echt
20 Feb 2018Bei einer Legasthenie bzw Dyskalkulie sollte man aber auch die Teilleistungen stark unter die Lupe nehmen…
Nicole
23 Feb 2018Danke für die Tipps!
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