„Hausaufgaben sind schädlich – und das ist überhaupt keine neue Erkenntnis“, sagt Sabine Omarow, seit 15 Jahren selbstständige Legasthenietrainerin in einer eigenen Praxis für Lerntraining. Sie gibt Antworten, wie Eltern den Druck aus den Hausaufgaben nehmen können:
Zwischenruf in eigener Sache:
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Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Mit Rückenwind von der Wissenschaft lässt die Lerntherapeutin kaum ein gutes Haar an der gängigen Hausaufgaben-Praxis. Vor allem in der Grundschule sind Hausaufgaben oft kontraproduktiv:
- Hausaufgaben verschlechtern die Einstellung zur Schule.
- Hausaufgaben verschlechtern die Beziehung zwischen Eltern und Kind.
- Hausübungen übertragen Verantwortung auf falsche Art und Weise: Grundschulkinder sollen Selbstdisziplin und Eigenverantwortung lernen. Das funktioniert im Grundschulalter jedoch noch nicht.
- Hausaufgaben nehmen dem Kind Zeit weg, ein Kind zu sein.
- Hausaufgaben verhindern, dass Kinder sich erholen.
Aber es hilft alles nichts – Hausaufgaben (Hausübungen) sind meist Teil des täglichen Schulalltags. Was können Eltern tun, um den Druck aus der Situation zu nehmen?
Sollen Kinder die Hausaufgaben alleine erledigen?
Hausaufgaben sollten alleine erledigt werden. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: vor allem in der Grundschulzeit sind Kinder damit überfordert. Viele Kinder haben noch gar nicht verstanden, was sie tun sollen. Und da ist Drama vorprogrammiert. Das Kind wird schon von vorne herein mit großem Unmut an die Hausaufgaben herangehen.
Darum rät die Lerntherapeutin: „Setzen Sie sich dazu, wenn den Kindern die Hausaufgaben schwerfallen. Helfen Sie, wenn es notwendig ist. Und holen Sie alle Hilfsmittel dazu, die notwendig sind. Es ist nicht richtig, dass die Kinder später nie selbstständig werden, wenn die Eltern helfen.“
Wie kann man den Druck aus den Hausaufgaben nehmen?
Jedes Kind lernt im eigenen Tempo. Was uns einfach und leicht erscheint, muss für das Kind noch lange nicht logisch sein. Hausaufgaben fallen den Kindern nicht immer leicht und sind manchmal sogar richtig grauenvoll für sie. Die Lerntherapeutin rät, zuerst auf sich selbst zu schauen:
Wie fühlen Sie sich gerade?
Sind Sie als Elternteil gerade sehr gestresst? Denken Sie gerade, dass Sie das einfach gar nicht mögen? Oder bereitet Ihnen der Gedanke, dass Ihr Kind in der Schule versagen könnte, großen Stress? Dann ist es erst einmal wichtig, dass Eltern etwas für sich tun. Denn wenn Eltern gestresst neben dem Kind sitzen oder schon wütend auf das Kind werden, wird der Druck zusätzlich verstärkt. „Ich denke, ganz viel ist schon getan, wenn Sie selbst ganz ruhig sind und dem Kind die Gewissheit geben, dass Sie für das Kind da sind und ihm helfen, wenn es notwendig ist“, so Sabine Omarow.
Rituale helfen
Kinder sollten sie sich erstmal erholen, wenn sie nach Hause kommen – auch wenn sie nur „faul“ auf dem Sofa liegen. Gut wäre es, wenn sie draußen spielen könnten, bevor sie Hausaufgaben machen. Alternativ rät Omarow: „Sie können mit Ihrem Kind immer erst ein Spiel spielen, Kakao trinken, es sich mit dem Kind zusammen gemütlich machen. Ruhe und Erholung hineinbringen, das ist wichtig.“ Aber Achtung: Nicht gut sind Fernseher und Computer direkt vor den Hausaufgaben. Da sollte unbedingt eine Pause dazwischen sein.
Kinder nicht überfordern
Kinder können sich nur eine bestimmte Zeit lang konzentrieren: Bei 5-7-Jährigen sind das 15 Minuten, 8-9-Jährige können sich 20 Minuten lang konzentrieren und 10-12-Jährige 25 Minuten. Kinder, die älter als 12 Jahre alt sind, können sich höchstens 30 Minuten lang konzentrieren. Das bedeutet: unbedingt nach dieser Zeit Pausen einlegen!
Sollten Eltern das Gefühl haben, dass ihr Kind täglich zu viel Zeit mit Hausaufgaben verbringt, sollten sie unbedingt das – freundliche – Gespräch mit den Lehrerinnen und Lehrern suchen. Einen Anhaltspunkt für Umfang und Dauer von Hausaufgaben bietet das Bildungsportal NRW. Omarow: „Notieren Sie bitte, wie lange Sie für die Hausaufgaben benötigt haben. Wenn es gar nicht mehr geht, dann beenden Sie die Hausaufgaben und schreiben darunter: Wir haben 70 Minuten daran gesessen und es trotzdem nicht geschafft. Ich empfehle Ihnen jedoch, immer das Gespräch mit den Lehrern zu suchen, damit sie es erfahren, dass Sie mit Ihrem Kind so lange über den Hausaufgaben sitzen.“
Der Fehler, den Eltern häufig machen
Abschließend warnt Omarow vor einem großen Fehler, den Eltern häufig machen:
„Mein Kind ist faul.“
„Mein Kind will nur nicht.“
„Das muss mein Kind doch wissen.“
Lerntherapeutin Omarow ist überzeugt: Kinder sind nicht faul und sie wollen auch lernen!
Viele Tipps und Tricks, wie wir Kinder besser motivieren können, gibt Sabine Omarow im Rahmen ihres zweiten Online-Kongresses:
LRS-Kongress 15.-29. März 2019
Der LRS-Kongress ist ein Online-Kongress, in dem es nicht nur um die Lese-Rechtschreibschwäche geht, sondern auch um Lernprobleme im Allgemeinen. Es gibt viele Tipps und Tricks, die geübt werden können und/oder sofort umsetzbar sind. Das Beste daran ist: dieser Kongress kommt zu euch nach Hause. Beim 1. LRS-Kongress im Jahr 2018 nahmen 700 Teilnehmer aus 9 Ländern teil. Das ist das diesjährige Programm:
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Tag 1
Vortrag zum Teufelskreis Lernstörungen
Anstrengungsvermeidung – Was ist das und wie wirkt sie sich aus?
Eleni Iatridi – Glaubenssätze erkennen und auflösen, wie zum Beispiel: „Ich bin dumm.“ -
Tag 2
Vortrag zum Thema Rechenschwäche
Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) Teil 1
Claudia Rehder – Ein Kind wird, wie es gesehen wird. -
Tag 3
Vortrag LRS Teil 2
Vortrag zur Genetik und den Spiegelneuronen
Vortrag von Michaela Engels – Klangschalen und ätherische Öle für die Entspannung
Susanne Westermann und Brigitte Ohde – Mit der Klopftechnik gegen Stress und Ängste -
Tag 4
Vortrag LRS Teil 3
Vortrag zum Thema Konzentration
Vortrag – Angst, Stress und das Lernen
Anna Nguyen stellt uns zwei Entspannungstechniken vor -
Tag 5
Vortrag zur Wichtigkeit der Silben für das Lesen und Schreiben
Rechtschreibtraining mit ABC-Listen
Über den Umgang mit Grundwortschatzlisten
Diana Selig – Warum ist Englisch für viele Schüler mit einer LRS besonders schwer? -
Tag 6
Interview mit Jens Voigt – Das 1×1 mit Bildern lernen
Wörter mit V/v mit der Hilfe der ABC-Liste/Almut-Liste lernen
Alexandra Lux – Mathe spielerisch lernen (Zahlenvorstellung/1×1)
Multiplizieren und Dividieren mit Nullen/Umrechnungen -
Tag 7
Zusammengeschriebene Nomen
Workshop – Wörter mit h
Heike Kuhn-Bamberger – Die Groß- und Kleinschreibung mit Freude erlernen
Siegbert Rudolph stellt seine Seite „Der Lesekoch“ vor -
Tag 8
Die Arbeit mit einem erwachsenen Schüler – Kevin (39 Jahre)
Wie übe ich mit meinem Kind zu Hause? – Beratungsgespräch
Karoline Sylla – Was ist Hochsensibilität?
Ein kleines Spiel: Bitte finden Sie meine Zahl! -
Tag 9
Vortrag von Theresia Friesinger – Ziele hirnlogisch anleiten
Inga Morgenstern – Vorstellung des Programmes „Ich schaff´s!“
Christine Lenz – Lernen im Schlaf -
Tag 10
Interview mit Andreas Reinke – Beziehungen
Vortrag zum Schubladendenken und den IQ-Tests
Michaela Mayer – Linkshändigkeit und das Lernen des Schreibens – Was ist zu beachten? -
Tag 11
Mit den Fingern rechnen? Ja oder Nein?
Rechenweg = Rechenweg?
Wie Erwachsene das Rechnen manchmal schwerer machen
Wie bereiten wir das Rechnen mit Geld vor? -
Tag 12
Sonderpädagogischer Förderbedarf oder LRS-Erlass/Nachteilsausgleich?
Teresa Käuper – Die Sinnesstarken: Schwerhörigkeit verstehen in all ihren Facetten
Wie viele Fremdwörter finden Sie hier? -
Tag 13
Spiele für das Üben der Rechtschreibregeln erfinden
Malen mit Worten
Spiele für Mathe -
Tag 14
Der richtige Umgang mit der Karteikartenbox
Alle Videos stehen ab Freischaltung bis zum Ende des Kongresses am 29. März 2019 zur Verfügung. Hier geht’s zum Online-Kongress: 2. LRS-Kongress 15.-29. März 2019
Über die Expertin: Sabine OmarowIm Jahr 2003 gründete die psychologische Beraterin, diplomierte Legasthenietrainerin und Lerntherapeutin Sabine Omarow ihre Praxis für Lerntraining in Berlin. Seit 2016 lebt und arbeitet sie in Paderborn. Ihre Schüler unterrichtet sie in der Praxis oder online über den Anbieter zoom. Sie hat eigene Lernmaterialien, Lernspiele und das SINN-Lernsystem für ihre Schüler entwickelt. Letzteres ist ein offenes System, das immer wieder mit Neuem bereichert wird. |
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