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Großeltern in der Enkelbetreuung: Tipps gegen negative Folgen im „Betreuungs-Patchwork“

Großeltern in der Enkelbetreuung: Tipps gegen negative Folgen im „Betreuungs-Patchwork“

Großeltern spielen bei der Betreuung von Kindern eine große Rolle! Daran hat auch der Kita-Ausbau in Deutschland kaum etwas geändert. Oma und Opa sind weiterhin ein wichtiger Bestandteil und eine große Hilfe im Leben von Familien. Und: Oma- und Opa-umsorgte Mädchen und Jungen haben zufriedenere Mütter!
ABER! Zu viel „Betreuungs-Patchwork“ hat Auswirkungen auf die sozio-emotionale Entwicklung der Kinder!


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten

Der Anteil der Jungen und Mädchen unter 6 Jahren, deren Großeltern nach Bedarf oder regelmäßig an der Betreuung beteiligt sind, liegt in Deutschland bei über 50 Prozent. Regelmäßig werden in einer normalen Woche zwischen 20 und 40 Prozent der Mädchen und Jungen unter 10 Jahren von den Großeltern beaufsichtigt. Aber Achtung! Wenn zu viele Parteien an der Betreuung beteiligt sind, sich also Großeltern in Kombination mit Schule, Nachmittagsbetreuung und Eltern kümmern, kann das negative Auswirkungen auf die sozio-emotionale Entwicklung der Kinder haben!


Großeltern in der Enkelbetreuung: Tipps gegen die negativen Folgen im Betreuungspatchwork


Oma und Opa werden nicht nur aus emotionalen, sondern auch aus ganz praktischen Gründen gebraucht: Zwar besuchen 9 von 10 Vorschul-Kindern in Deutschland eine Kita, dennoch kümmern sich Großeltern – größtenteils Großmütter – zusätzlich um jedes zweite Klein- und Vorschulkind.

Im Westen Deutschlands sind die Großeltern am Nachmittag neben den Eltern bei jungen Kindern sogar die Hauptbetreuungsform. Im Osten werden sie am Nachmittag dabei sehr häufig mit der Kita kombiniert, beispielsweise um die (Randzeiten-) Umsorgung der unter 10-Jährigen sicherzustellen.

„Großelternbetreuung ist in den letzten Jahren trotz Kita-Ausbau weitgehend konstant geblieben, sie ist eine wichtige Komponente im Leben von jungen Familien, und hilft den Eltern.“

Bildungs- und Familienökonomin Professorin Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden und Professorin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Eltern, die die Großeltern nicht nutzen (können), wünschten sich in großem Maß eine stärkere Einbindung von Oma und Opa – das äußerten rund zwei Drittel der im Panel abgebildeten Familien.


Vorsicht „Betreuungs-Patchwork“!

Allerdings zeigt die Studie auch: Wenn Oma- und Opa-Betreuung in Kombination mit zu vielen Bezugspersonen – ganztags Kita, danach Großeltern und dann Eltern – genutzt wird, können sich negative Effekte im sozio-emotionalen Bereich ergeben. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder zwischen 3 und 5 Jahren sozio-emotional instabiler sind, erhöht sich um 36 Prozent, wenn Mädchen und Jungen „im Ganztag“ sind und zusätzlich von den Großeltern betreut werden. Diese Effekte sind für Kinder, die nur halbtags eine Kita besuchen, nicht zu beobachten.

Tipps gegen die negativen Folgen im „Betreuungs-Patchwork“

Eine stabile Betreuungsumwelt in der Kita ist hilfreich, damit das „Betreuungs-Patchwork“ bei Kindern nicht zu negativen Effekten im sozio-emotionalen Bereich führt.

„Die Familien- und Bildungspolitik muss sich der Frage stellen, wie eine stabile und damit qualitativ gute Betreuungsumwelt in Kitas und dem schulischen Ganztag bei einer Kombination mehrerer Betreuungsformen gesichert werden kann“, so Johannes Hauenstein, Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag, die das Forschungsprojekt finanziert hat. Etwa den Wechsel der Fachkräfte in den Kitas auf ein notwendiges Maß reduzieren. Das könnte gelingen, indem das Arbeitsumfeld so attraktiv gemacht wird, dass die Pädagoginnen und Pädagogen hier über einen längeren Zeitraum arbeiten und das aus Sicht der Kita-Kinder idealerweise in Vollzeit.

Gegen die negativen Folgen im „Betreuungs-Patchwork“ helfen also:

  • So wenig verschiedene Betreuungspersonen wie möglich.
  • Betreuungspersonen in Kitas, im Kindergarten und in der schulischen Ganztags- und Nachmittagsbetreuung sollten idealerweise Vollzeit arbeiten.

Zufriedene Mütter = positiver Effekt auf die Entwicklung der Kinder

Wissenschaftlich bis jetzt selten belegt, konnten die Forscherinnen nun empirisch messbar nachweisen: Helfen Großeltern mit, unterstützt das vor allem die Mütter, die nach wie vor die Hauptbetreuungsperson sind. Dabei sind zwei Effekte zu beobachten:

  1. Die Mütter sind zufriedener mit der Kinderbetreuungs-Situation und
  2. sie sind zufriedener mit ihrer eigenen Freizeit.

Erstere steigt um elf Prozent, die Zufriedenheit mit der Freizeit erhöht sich sogar um 14 Prozent.

Weitere Faktoren:

  • Diese Effekte sind besonders groß in Haushalten mit Kindern bis 6 Jahren.
  • Bei den Vätern sind die Effekte auf die Zufriedenheit nicht so groß.

Diese Zahlen zeigen, wie Oma und Opa die Entwicklung der Mädchen und Jungen entscheidend mitprägen:

„Die Steigerung der mütterlichen Zufriedenheit hat einen direkten Zusammenhang mit der kindlichen Entwicklung. Salopp gesagt: Zufriedene Mütter haben sozio-emotional stabilere Kinder.

Bildungs- und Familienökonomin Professorin Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden und Professorin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Großelternbetreuung – ein Auslaufmodell?

Immer mehr Frauen gehen bis ins Rentenalter einer Erwerbstätigkeit nach. Das will besonders in Bezug auf junge Enkel bedacht sein, für die die Beschäftigung mit Oma und Opa eine sehr große Bedeutung hat. Zwischen 50 und 60 Prozent der Eltern, die sich eine stärkere Einbindung der Großeltern wünschen, geben deren Erwerbstätigkeit als Grund an, warum das nicht geht. Diese Zahl wird somit mit der Zeit wohl noch steigen.

Wenn die Kinder im Notfall ungeplant Betreuung brauchen, ist eine familienfreundliche Arbeitswelt gefordert, die künftig noch an Bedeutung gewinnen könnte!

Quelle: Studie „Oma und Opa gefragt? Veränderungen in der Enkelbetreuung – Wohlbefinden von Eltern – Wohlergehen von Kindern“ https://doi.org/10.12765/bro-2022-01


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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Also meine Eltern wollen mit Enkeln nicht „belästigt“ werden. Sie leisten 0 komma 0 Enkelbetreuung, nicht einmal in den Schulferien. Naja, die Grosselternunterstützung /-pflege von meiner Seite aus wird später auch 0 komma 0 betragen…

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