Wer für etwas brennt, läuft Gefahr auch auszubrennen. Das betrifft Leute im Job genauso wie Mütter und Väter. Working Moms und Dads sind da klarerweise doppelt gefährdet. Hier kommt eine Anleitung, wie ihr garantiert ins Burn-out schlittert – samt Extra-Tipps für Eltern.
VORSICHT! Dieser Beitrag enthält IRONIE!
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Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Voraussichtliche Lesedauer: 10 Minuten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2019 offiziell Burnout als psychische Erkrankung anerkannt. Als Ursache gilt „chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht mehr verarbeitet werden kann“. Gefährdet sind alle Menschen, die von einem Leistungsgedanken getrieben sind. Und Eltern-sein ist doch Hochleistungssport, oder?
Inhaltsverzeichnis

Anleitung zum garantierten Eltern-Burnout
Vorsicht, verkehrte Psychologie – ich hoffe, das ist klar!

#1 Sag ja! Zu allem und jedem!
Neue Tasks, neue Aufgaben – wer, wenn nicht du, kann das am besten erledigen? Nimm alles freudig an, was Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzte dir freundlicherweise um den Hals hängen. Du schaffst das alles!
Für Eltern: Vorsitzende des Elternbeirats – ja, natürlich bist du die perfekte Person dafür! Ein Kuchen für’s Kuchenbuffet – du überschlägst dich mit Eifer und Detailverliebtheit und backst bis in die Nacht. Kennst du das und/oder Ähnliches? Willkommen im Club!

#2 Mach Überstunden!
Was könnte deine Motivation und deine Fähigkeiten besser zeigen, als jede Menge Überstunden? Nur wer viel Zeit am Schreibtisch verbringt ist auch wirklich ein produktiver Mitarbeiter.
Für Eltern: Tja, Überstunden und Familie lassen sich nur schwer vereinbaren. Aber du tust dein Bestes! Zur Not bekommt der Tag eben eine 25. Stunde. Und wenn’s dir so gar nicht gelingen will, dann überschütte dich mit einer kräftigen Portion schlechtem Gewissen!

#3 Sei perfekt!
Arbeite deine To-do-Listen minutiös ab! Kein Fehler ist erlaubt! Lass nichts Unwesentliches unter den Tisch fallen. Pfeif auf das Pareto-Prinzip und strebe stets nach 100-prozentiger Perfektion!
Für Eltern: Das Zuhause muss instagrammable sein – jederzeit! Die Kinder gebürstet und geschniegelt. Auch du selbst musst natürlich jederzeit aussehen wie aus dem Ei gepellt. Und Geburtstagstorten müssen selbstverständlich aussehen wie vom Meisterkonditor höchstpersönlich. Alles unterhalb von 100 Prozent ist schlichtweg nicht akzeptabel!

#4 Mach alles selbst!
Alles muss von dir abgesegnet werden – alle Prozesse, alle Aufgaben. Vertraue niemandem! Niemand kann das derart perfekt wie du. Unfähige Dilettanten versauen doch nur alles!
Für Eltern: Holt euch bloß keine Unterstützung! Denn niemand – aber auch wirklich niemand – kann den Haushalt und die Kinder dermaßen behänd schaukeln wie du! Und Geburtstagstorten müssen um jeden Preis selbstgemacht sein. Denn die anderen Eltern würden sich doch das Maul zerreißen?!?

#5 Nimm die Arbeit mit nach Hause!
Abends, am Wochenende oder im Urlaub könnt ihr all das aufarbeiten, wofür ihr im Büro keine Zeit gefunden habt. Wär doch gelacht, wenn du das sonntags nicht noch schnell zwischen Frühstück und Baby wickeln quetschen könntest!
Für Eltern: Herzlichen Glückwunsch! Dieser Punkt ist speziell für Eltern ganz easy: Ein Gutteil deiner Aufgaben wartet ohnehin daheim auf dich – und folgt dir zwischenzeitlich sogar bis ins Klo!

#6 Verzichte auf Hobbies!
Tanzkurse, Singrunden, Bastelabende – das alles lenkt doch nur vom Wesentlichen ab! Das kann warten – in der Pension habt ihr dann ohnehin Zeit zuhauf.
Für Eltern: Wenn die Kinder erstmal aus dem Haus sind, dann hast du Zeit für derartige Nebensächlichkeiten. Bis dahin stehen doch die Kinder an erster Stelle und du hast Pause! Nicht wahr?

#7 Sei immer da!
Urlaub ist doch nur etwas für Weicheier – wer braucht denn sowas, wenn stattdessen ordentlich am Bruttosozialprodukt gedreht werden kann?
Für Eltern: Eine Auszeit ohne Kinder? Sowas machen doch nur Rabeneltern! Es ist ähnlich wie bei den Hobbies: Das alles kommt dran, wenn die Kinder dann irgendwann mal aus dem Haus sind!

#8 Bleib jederzeit erreichbar!
Die moderne Technik macht es möglich: Sei rund um die Uhr online! Bleib stets informiert! Heb immer das Telefon ab – auch am Strand oder auf der Skipiste. Schließlich könntest du etwas verpassen!
Für Eltern: Das Smartphone darf niemals ruhen! Es könnte doch eines der Kinder anrufen. Oder der Instagram-Kanal verwaisen. Oder was auch immer … Weltuntergang!

#9 Mute deinem Körper ruhig etwas zu!
Schlaf wird eindeutig überbewertet. Ebenso gesundes Essen. Damit verplemperst du doch nur wertvolle Zeit. Auch eine kleine Grippe oder Erkältung kann dich nicht lahmlegen! Da gibt es doch Medikamente, die dich schnell wieder auf die Beine stellen!
Für Eltern: Eine kranke Mutter ist ein Ding der Unmöglichkeit! Wär ja noch schöner, wenn du deinen Partner bzw. deine Partnerin, Omas, Opas, Tanten und all die anderen Anverwandten um Hilfe bitten müsstest. Du doch nicht! Ein Hoch auf die moderne Medizin!

#10 Ignoriere die Warnzeichen
Nur weil du dich komplett ausgelaugt fühlst und kaum mehr eine Nacht durchschläftst, brauchst du dir doch noch lange keine Gedanken machen! Alles gut! Wer Großes leistet, muss auch über seine Grenzen gehen! Und wenn die Erschöpfung zu groß ist, helfen doch immer noch Medikamente. Und gegen verringertes Leistungsvermögen ist sicher auch eine Pille erfunden worden.
Für Eltern: Schlaf – ha, ha, ha! Gar nicht daran zu denken. Augenringe adeln jede Elternschaft! Und wenn es nicht mehr das Baby ist, das dir nachts den Schlaf raubt, dann siehe oben!
Aber jetzt im Ernst: Liebe Eltern, da draußen! Achtet auf euch!
Wer selbst erkennt, dass alles zu viel wird, kann das Ruder noch herumreißen. Es geht um ein Erkennen der eigenen Grenzen und um ein kluges Gleichgewicht zwischen Leistung und Erholung. Siehe dazu z.B.:
- Entspannung: Wie sich geschlauchte Mütter WIRKLICH erholen können
- Wenn alles zu viel wird: 12 SOS-Tipps für Mütter
- Eine Geschichte des Scheiterns: Eine Mutter im Burn-out
Bei einem richtigen Burnout ist es schon zu spät für Eigeninitiative – da helfen nur mehr Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen! Holt euch Hilfe!
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