Fäkalworte, Schimpfworte, Kraftausdrücke. Was ist bloß so toll an diesen Wörtern? Ich kriege sie momentan von meinen Kindern eindeutig zu oft zu Ohren … Gott sei Dank sehe ich bei anderen Kindern, dass auch sie diese Wörter hervorragend beherrschen und provokant einsetzen. Wie soll man aber mit dieser Wortwahl am besten umgehen?
Mein großes Kind (5 Jahre) rülpst leidenschaftlich gerne, außerdem tompetet es tagtäglich lautstark “Furz-Kacka”, “Popo”, “Lulli” und dergleichen in die Welt hinaus, adressiert sein Geschwisterchen (fast 3 Jahre alt) mit diesem Etikett, bezeichnet alles mögliche damit … Und das kleine Kind imitiert das Große mit großem Eifer …
Einfach ignorieren?
Schon, aber irgendwann ist das Maß ganz einfach voll. Und die Kinder wissen ganz genau, welche Knöpfe sie drücken müssen, um die Eltern auf 180 zu kriegen.
Unsere Strategie: Der Countdown
Unsere momentan erfolgreichste Strategie funktioniert so:
- Wir kommunizieren klar, wann unsere Grenze erreicht ist und wir es einfach nicht mehr ertragen können.
- Jedes Familienmitglied bekommt dann ein Kontingent für derlei Äußerungen – bei uns darf z.B. jeder (also auch die Erwachsenen) ab diesem Zeitpunkt das Wort nur noch 10x sagen.
- Countdown: Die Erwachsenen zählen laut mit – auch bei sich selbst (Achtung! Auch in der Diskussion darüber fallen die Worte!).
- Beim 11. Mal kriegt die betreffende Person eine Auszeit im eigenen Zimmer. Meistens kommt es aber gar nicht so weit – es gibt zwar lautstarke Beschwerden seitens der Kinder, aber sie bremsen sich tatsächlich ein.
Wichtig ist mir noch anzumerken: Das Kind wird nicht eingesperrt und darf nach eigenem Ermessen wieder zu uns stoßen. Meist bleibt das Kind freiwillig einige Minuten im Zimmer, beginnt mit etwas zu spielen. Und wenn es wieder runter kommt, ist es wie ausgewechselt!
In Wiederholungsfällen beginnt die Sache wieder von vorne.
Eine weitere Herangehensweise könnte diese sein: Das hilft gegen Schimpfwörter
Was ist euer “Geheimrezept” für solche Fälle?
Verwandte Artikel:
- Muttis Top 10 in Sachen Erziehung von (Klein-)Kindern
- Eins, zwei, drei!
- Was brauchen Kinder von heute? – Wertvolle Anregungen für Eltern und PädagogInnen
- Entschuldigung!
Hier entlang: Muttis Eltern-Tipps
Pingback: Krankheit als Sprache der Kinderseele | Muttis Nähkästchen
Pingback: Typisch Jungs: 12 Fakten über das Leben mit Sohn | Muttis Nähkästchen
Pingback: 14 Geheimrezepte in Sachen Erziehung, die jede Mutter kennen sollte | Muttis Nähkästchen
Tina
7 Mrz 2017Witzigerweise haben wir das Problem nicht soooo massiv. Meine 2 (3 und 5) sind ja beide im Kindergarten. Und dort gibt es eine Regel: Wer ein Klo-Wort sagt, muss auf’s Klo!
Das scheint zu wirken. Und in den wenigen Fällen, wo es doch mal auftaucht, ignoriere ich es einfach. Also ganz entspannt bei uns.
LG, Tina
Lu
22 Feb 2018Ich danke dir herzlich für diesen Eintrag. Und auch „typisch Jungs“ ist wunderbar zu lesen. Meine beiden sind noch nicht so alt mit einem halben und fast drei Jahren, aber ich ahne auch, dass es anders wird als ich das Leben mit meiner Schwester kenne ?
Kurz und knapp und klar-so deine Texte und so kommt es anscheinend auch bei Jungs am besten an.
Liebe Grüße und weiter so!
Lu