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Warum unsere Kinder Tyrannen werden

412JIB2iK9L._SL160_Michael Winterhoff erläutert in seinem Buch Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit Hintergründe und Problemlagen, warum Kinder und Jugendliche heute oft außer Rand und Band sind. Er bietet explizit keine simplem Lösungsstrategien. Folgendes habe ich mir aus der Lektüre mitgenommen:


Zwischenruf in eigener Sache:

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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Das Problem: Kinder, die von klein auf als kleine Erwachsene gesehen und behandelt werden, haben keine Chance sich kindgerecht zu entwickeln. Sie bleiben im frühkindlichen Narzissmus stecken – das bedeutet: sie handeln lustorientiert und fühlen sich wie der Nabel der Welt: Ich muss gar nichts, ich kann alles steuern. Solange die (lustbetonte) Versorgung dieser Kinder sicherstellt ist, werden sie sich ruhig verhalten; sobald sie allerdings auf irgendeine Weise gefordert werden (Eltern, Schule, Berufsausbildung, Gesellschaft …) oder beispielsweise Computer oder Fernseher nicht mehr funktionieren, sind verbale und/oder körperliche Ausschreitungen gegenüber Bezugspersonen bzw. Gegenständen sehr wahrscheinlich.

Diese Kinder sind egozentrisch und narzistisch – das geht zu Lasten der sozialen Kompetenz, der Beziehungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft, ja bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Das Miteinander in der Gesellschaft ist weniger wichtig als die Befriedigung des eigenen Egos.

Monster und Tyrannen sind diese Kinder meist aber nicht weil sie krank sind (die – voreilige und oft laienhafte – Diagnose ADHS oder Depression steht oft im Raum) oder aus desolaten Familienverhältnissen kommen. Sie sind das Ergebnis dessen, was die Erwachsenen in ihrem Verhalten falsch machen. Das Versagen liegt also v.a. bei Eltern, aber auch Großeltern, Erziehern, Pädagogen und Therapeuten. Die Kinder sind die Symptomträger einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung.

Winterhoff ortet drei Störungen in der Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern (für Details dazu lesen Sie bitte selbst das Buch; das sprengt sonst den Rahmen dieses Eintrags):

  1. (Falsch verstandene) Partnerschaftlichkeit (seitens der Eltern, oft aber auch in Kindergärten und Schulen!) (Anmerkung: Auch Jesper Juul unterscheidet deutlich zwischen Gleichwürdigkeit und Gleichwertigkeit von Erwachsenen und Kindern.)
  2. Projektion
  3. Symbiose

Lösungsansätze (so wie ich sie mir aus dem Buch zusammengetragen habe): Kinder brauchen ein liebevolles, älteres Gegenüber, an dem sie sich orientieren können, ohne zu früh in die falsche Position gedrängt zu werden.

  • Abgrenzung: Autorität und Hierarchie sollen im positiven Sinne seitens der Erwachsenen wahrgenommen und gelebt werden. Entscheidungen sind also Elternsache! Damit eng verbunden:
  • Frustrationstoleranz bilden: Es kann nicht immer alles nach den eigenen Vorstellungen gehen – weder für Kinder, noch für Erwachsene. Jeder ist externen Zwängen ausgesetzt – und das ist frustrierend. Und genau das muss man aushalten lernen. Beispiel: Ein Gespräch zwischen Erwachsenen soll nicht automatisch unterbrochen werden, nur weil ein Kind interveniert – es muss warten lernen (und lernen, diesen Frust auszuhalten).
  • Spiegeln: angemessenes positives UND negatives Feedback auf das Verhalten des Kindes. Also loben und maßregeln, wo angebracht.
  • Struktur: Orientierung im täglichen Zusammenleben von Erwachsenen und Kindern.
  • Kind sein dürfen: Kinder nicht vorzeitig in Erwachsenenthemen einbeziehen (finanzielle Probleme, Beziehungsprobleme …)

Der Autor: Michael Winterhoff ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sein Schwerpunkt ist das aktuelle Störungsbild der psychischen Entwicklung im Kindes- und Jugendalter aus tiefenpsychologischer Sicht.

41a5WNYHKcL._SL160_Noch nicht gelesen, aber schon vorgemerkt: Das Nachfolgebuch Tyrannen müssen nicht sein: Warum Erziehung allein nicht reicht – Auswege.


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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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