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Sagenhaft wandern: Dachstein Krippenstein – Ausflug ins Reich des Riesen

Sagenhaft wandern: Dachstein Krippenstein – Ausflug ins Reich des Riesen

Braucht ihr Ideen und Anreize für eine Familienwanderung? Dann könntet ihr zum Beispiel auf den Spuren von alten Sagen und Legenden wandern. Ein neues Buch bietet jede Menge Sagen und die dazugehörigen Wanderungen. Begleitet mich und meine Jungs auf den Krippenstein im oberösterreichischen Salzkammergut. Und erfahrt mehr über den Riesen Krippen und seine Tochter!


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 15 Minuten


Sagenhaft wandern mit Kindern: Ausflug ins Land des Riesen - Dachstein-Krippenstein


Buchtipp: Sagenhaft wandern im Salzkammergut: Auf den Spuren überlieferter Erzählungen und mystischer Plätze

Cover Sagenhaft wandern

Sagenwanderung im Salzkammergut in Österreich: Auf romantischen Pfaden zu Almen und Bergseen: Das Salzkammergut ist reich an Sehenswürdigkeiten und an Sagen. Dieses wunderbar bebilderte Buch hält Wander- und Ausflugstipps in drei Schwierigkeitsgraden für große und kleine Entdecker bereit. Über Almen, zu Gipfeln und Seen geht es zu geheimnisvollen Plätzen und verwunschenen Winkeln. Und durch uralte Landschaften zu mystischen Orten: Auf den Spuren von Drachen, Riesen und Nixen und dorthin, wo die schöne Sennerin den Teufel abwehrte oder der Wassermann half, das Salz zu finden. Lasst euch verzaubern von Sternsteinen und Wunderbäumen!
Ein QR-Code ermöglicht das Abrufen der Wanderrouten unterwegs.

Ob Dachstein, Ischler Land oder Traunsee – sie alle bieten traumhafte Wanderwege und sagenumwobene Legenden. Auf die Großen warten traumhafte Panoramen. Und die Kids bekommen durch die Sagen und Legenden jede Menge Motivation!

Und weil Bad Ischl und das Innere Salzkammergut Kulturhauptstadt 2024 sein wird, ist dieses Buch der ideale Begleiter für eure Entdeckungstouren in diese schöne Gegend.


Als geborene „Salzkammergutlerin“ kenne ich viele dieser Routen und habe auch schon viele davon gemeinsam mit der Familie erwandert. Auf eine dieser Touren nehme ich euch heute mit! Die dazugehörige Sage und die Wegbeschreibung darf ich euch mit freundlicher Genehmigung des Servus Verlags als Leseprobe exklusiv hier veröffentlichen:


Dass Reichtum nicht nur Segen ist, sondern mitunter auch Fluch, wird uns alltäglich medial vor Augen geführt. Wer lieber statt auf den Bildschirm auf den Dachstein schaut, sieht es dort in Stein gemeißelt – oder gegossen.

Vom reichen Riesen Krippen

Der Krippenstein ist ein mächtiger Bergstock im Dachstein-Massiv. Wer möchte meinen, dass da, wo jetzt Fels und Geröll zu sehen sind, früher blühende Almen waren?Der Herr über diese paradiesische Gegend war der Riese Krippen. Er war unermesslich reich. So hätte ihm eigentlich nichts gefehlt zu seinem Glück, wäre da nicht seine Tochter gewesen. Sie war wunderschön, aber von Geburt an blind.

Natürlich bekümmerte das den Riesen. Vor allem fragte er sich: Was ist, wenn ich nicht mehr bin? Blind wäre die Tochter dann vielem ausgeliefert, wovor er sie jetzt noch bewahren konnte. Entweder galt es jetzt, solange er lebte, einen zu finden, der es wirklich gut mit ihr meinte. Einen Mann, der mehr in ihr sah als die schöne, reiche Riesentochter, die eben blind war. Oder … ja, was oder?

Der Riese überlegte hin und her. In seiner Not flehte er schließlich zum Berggeist um Hilfe. Der erschien tatsächlich – als alter Mann mit schlohweißen Haaren und einem Bart bis hinunter zu den Zehen. Gewandet war er in einen weiten Mantel. »Ich kenne deinen Kummer«, meinte der Berggeist, »lange schon suche ich nach Mitteln und Wegen, um dir und deiner Tochter zu helfen. Jetzt, wo du mich gerufen hast, ist mir ein Zauber in den Sinn gekommen. Der könnte tatsächlich wirken.«

Gebannt hing der Riese an den Lippen des Berggeistes: »Sag mir, was muss ich tun? Gleich was es ist: Lieber geschieht es heute als morgen!« – »Hier habe ich für dich eine weiße Rolle aus Wolle«, sagte der Berggeist und holte diese aus seinem Umhang hervor. »Geh mit deiner Tochter beim dritten Vollmond auf den Berg. Leg die Rolle um deine Schultern. Sie wird drauf zum Mantel werden. Dann hebst du deine Tochter auf diesen Mantel und streckst sie dem Mond entgegen, wenn er aufgeht. Er soll sie dabei die ganze Zeit anleuchten. Wenn der Mond dann groß am Himmel steht, wird deine Tochter sehen.«

Ungläubig nahm der Riese die Rolle. Er konnte sein Glück kaum fassen. »Eines noch«, meinte der Berggeist, »während deine Tochter zum Mond schaut, darfst du kein böses Wort sagen. Nicht einmal ein böser Gedanke sollte dir dabei in den Sinn kommen.« – »Wer denkt denn an so etwas!«, rief der Riese. »Wenn meiner Tochter auf diese Art wirklich geholfen werden kann, dann ist das für mich die größte Freude. Wie könnte mir da irgendein böser Gedanke in den Sinn kommen?« Der Berggeist war im nächsten Moment verschwunden. Der Riese Krippen aber juchzte und jauchzte vor Freude. Das war weitum zu hören.

Jetzt zogen sich die Tage bis zum dritten Vollmond für den Riesen wie ein zäher Strudelteig. Endlich war die Wartezeit um. Am Abend nahm er seine Tochter bei der Hand. Miteinander gingen die zwei glückselig hinauf auf den Berg, dorthin, wo der Mond recht bald hinterm Horizont hervorkommen würde. Als es so weit war, legte sich der Riese die Rolle um. Sie wurde wirklich zum Mantel. Dann hob er die Tochter sachte auf seine Schultern und streckte sie dem Mond entgegen. So harrten sie in freudiger Erwartung aus.

Plötzlich nahm der Riese im Augenwinkel ein Huschen wahr. Es war der Ritter Däumling. Der wollte um die Hand der schönen Riesentochter anhalten. Dazu hatte er sich auf den weiten Weg den Berg herauf gemacht. Was ihn lockte, war aber nicht ihre Schönheit, sondern ihr Reichtum. Er wusste: Wer sie heiratete, machte eine gute Partie. Durch sie würde er vermögender und reicher werden, als er es sich je hätte erträumen können.

Jetzt sah er, dass am Mantel des Riesen im Mondschein Edelsteine funkelten. Na, das fing ja gut an. Die musste er haben. Gleich griff er danach. Der Riese Krippen nahm die Bewegung wahr. Er sah den Ritt er und die Gier in seinen Augen. Der hatte hier nichts verloren! Wütend wollte er ihn verjagen. Er gab ihm einen Tritt und schleuderte ihm einen Fluch entgegen.

In diesem Moment hörte man rundum ein gewaltiges Krachen. Der ganze Berg zitterte und bebte, als ob er in sich zusammenfallen würde. Unten im Tal liefen die Leute erschrocken aus den Häusern. Sie hörten den Lärm und konnten sich nicht erklären, was da geschah. Erst gegen Morgen nahmen das Tosen und das Donnern langsam ab. Bei Sonnenaufgang rieben sich die Menschen verwundert die Augen. Nichts war mehr zu sehen von den Almen droben am Berg. Nur der blanke Fels leuchtete in den ersten Sonnenstrahlen herunter. Der Riese Krippen war zu Stein geworden. An ihn gelehnt – deutlich erkennbar – die blinde Tochter. Ein Stück weit weg der Ritter Däumling. Und so schauen sie auch heute noch von hoch droben ins Land – der Krippenstein und der Däumelkogel.


Ausflug ins Reich des Riesen

Das Massiv zwischen Steiermark und Oberösterreich ist nach seinem höchsten Berg benannt: dem Dachstein. Der kleine Bruder namens Krippenstein wird da oft übersehen. Doch zu Unrecht: Wunderbare Wanderwege und viele Naturspektakel gibt es dort zu entdecken, wo der schroffe Felsen am südlichen Ende des Hallstätter Sees in den Himmel ragt.

Wer sich jeden der 1400 Höhenmeter bis zum Gipfel erarbeiten will, wird ganz schön ins Schwitzen kommen und sollte früh starten. Der abwechslungsreiche Aufstieg über die Schönbergalm ist zumeist steil und erfordert Konzentration. Weitaus gemütlicher geht der Gipfelsturm mittels Seilbahn, die die ganze Familie in weniger als 15 Minuten zur Bergstation befördert.

Schon während der Anfahrt kann Ausschau nach dem versteinerten Riesen Krippen und seiner Tochter gehalten werden. Spätestens ab Hallstatt lassen sich die Versteinerten mit ein wenig Fantasie im Felsmassiv erahnen. Entdeckt ihr das verzerrte Gesicht des Riesen Krippen und das Töchterlein auf seiner linken Schulter? Östlich vom Felsmassiv gut zu erkennen ist der Däumelkogel. Auch heute noch zeugt er von der dritten Figur in der Erzählung: dem Ritter Däumling, der mit seiner Habgier das ganze Malheur zu verantworten hatte.

Die begehbaren Höhlen in Obertraun

Gleich mehrere Höhlen laden in Obertraun zu einem Ausflug ins Innere des Berges ein. Im Tal befindet sich kurz vor dem Koppenpass die wasserführende Koppenbrüllerhöhle. Der tosende unterirdische Gebirgsbach sowie die imposanten Tropfstein-Formationen sind hier die Highlights.

In der bei der Krippenstein-Mittelstation auf der Schönbergalm gelegenen Mammuthöhle sind vor allem die unglaublichen Ausmaße der Höhle beeindruckend. Über 70 Kilometer umfasst das gesamte Höhlensystem, von dem knapp ein Kilometer begangen wird. Tiefe Schächte und mächtige Hallen erwarten hier die neugierigen Besucher.

Den größten »Eisschrank« des Salzkammergutes kann man bei der Führung durch die Dachstein-Rieseneishöhle – ebenfalls bei der Schönbergalm – erleben. Ein faszinierendes Erlebnis ist diese Reise durch Fels und Eis im Dachsteingebirge.

Und nicht zuletzt liegt entlang der Wanderung zum Däumelkogel die kleine, frei zugängliche Krippenstein-Eishöhle, die ebenfalls einen Einblick in das Innere des Berges gewährt. Übrigens ist sie mit einem Alter von ca. 35 Millionen Jahren die weitaus älteste der genannten Höhlen. Die Mammuthöhle und auch die Rieseneishöhle sind etwa 5 Millionen Jahre alt, während die Koppenbrüllerhöhle im Tal nur etwa eine Million Jahre zählt.

Da die Führungen in den jeweiligen Höhlen knapp 50 Minuten dauern und die Temperatur im Inneren des Berges zwischen -3° und +6° Celsius liegt, ist wärmende Bekleidung in jedem Fall anzuraten!

Einkehr für den Riesenhunger

Sowohl am Berg als auch im Tal erwarten einen in Obertraun höchste Genüsse! Bei der Koppenbrüllerhöhle bietet die nahe gelegene Koppenrast eine Speisekarte, die mehr verspricht, als gewöhnliche Gasthäuser. Oben am Krippenstein, nahe der Bergstation (Teilstrecke 2), locken die Lodge sowie das Bergrestaurant und nach der Teilstrecke 3 die nur 10 Minuten entfernte urige Gjadalm mit bodenständiger Küche. Und nicht zuletzt eignen sich auf der Schönbergalm (Teilstrecke 1) die selbst gemachten Nudelgerichte zum Stillen des Riesenhungers nach einer ausgiebigen Krippenstein-Erkundung.


Spaziergang am Krippenstein zu den »5fingers«, zur »Welterbespirale« und zur Heilbronner Kapelle

[AUSGANGSPUNKT]
Bergstation der Dachstein-Krippenstein-Seilbahn

[ANFAHRT]
Obertraun liegt an der Hallstätterseestraße L547 zwischen Hallstatt und Bad Aussee. Im Ort weisen Schilder den Weg zum Parkplatz an der Dachstein-Krippenstein-Talstation.
Öffi-Anbildung: Bahnhaltestelle Obertraun-Dachsteinhöhlen, Bushaltestelle Obertraun-Dachsteinseilbahn

[AUFSTIEG]
Während die Wanderung von der Talstation in Obertraun bis zum Gipfel des Krippensteins über die verschiedenen Anstiegswege zumindest 3,5 Stunden benötigt, erreicht man mit der Seilbahn eine Höhe von 2001 Metern familienfreundlich in nur wenigen Minuten!
Ausgehend von der Bergstation ist es nur noch ein »Zwergenschritt« hin zum höchsten Punkt auf 2108 Meter des Riesen Krippen, auf dem die »Welterbespirale« und »5fingers« zu den besonderen Anziehungspunkten zählen.
Die Markierungen dazu sind gut sichtbar angebracht. Nach etwa 15 Minuten ist man, vorbei an der Heilbronner Kapelle, bereits an der »Welterbespirale« am höchsten Punkt angelangt – in ihrem Umfeld befindet sich auch der Paragleiter-Startplatz. Es ist immer wieder interessant, hier das Treiben zu beobachten. Wieder ein Stück zurück am Weg und weiter den Markierungen zu den »5fingers« folgend, erreicht man bald diese gerne besuchte Aussichtsplattform mit ihrem spektakulären Blick auf den Hallstätter See.

[ABSTIEG] Rückweg wie Hinweg.

Text: © Helmut Wittmann, Sabina Haslinger: Sagenwanderung im Salzkammergut in Österreich, mit freundlicher Genehmigung des Servus Verlags;
Bilder: © Muttis Nähkästchen


Der Dachstein-Hai: Was macht ein Hai am Berg?

Etwas weiter entfernt, am Weg zum Däumelkogel kommt ihr zum absolut sehens- und erklimmenswerten Dachstein Hai! Der Dachstein Hai am Heilbronner Rundwanderweg bietet einen Blick in die prähistorische Vergangenheit des Dachstein-Massivs. Er zeigt, dass selbst das Dachstein-Massiv vor Millionen von Jahren mit Meerwasser bedeckt war und es zu dieser Zeit bereits einen Urzeit-Hai gab.

Am Heilbronner Rundwanderweg von der Bergstation der Dachstein Krippenstein-Seilbahn bis zum Dachstein-Hai findet man auch heute noch viele Fossilien, versteinerte Krustentiere und Ablagerung aus dem Urzeitmeer im Fels.


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Sagenhaft wandern mit Kindern: Ausflug ins Land des Riesen - Dachstein-Krippenstein

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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