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Gut leben mit einem autistischen Kind

Gut leben mit einem autistischen Kind

Ganz ehrlich: Ich hab ROTZ UND WASSER GEHEULT! Einerseits aus Mitgefühl mit den Müttern, die in diesem Buch ihre ganz persönliche Geschichte schildern. Andererseits für mich/uns selbst. Es tat ENORM gut, endlich mal die Tränen ganz hemmungslos fließen zu lassen!
Jede Geschichte ist anders. Und doch hat jede Geschichte auch mit uns zu tun: Dieses sich alleine (gelassen) fühlen, das Unverständnis, die verurteilenden Blicke, die ausgesprochenen und unausgesprochenen Vorwürfe und „hilfreiche“ Ratschläge – von wegen vermeintlich falscher, mangelhafter oder schlichtweg fehlender Erziehung … Die Probleme in Kindergarten und Schule, Wut und Enttäuschungen, die Hilflosigkeit und das im-Kreis-geschickt-werden sowie das Aufatmen, wenn diese ganze Odyssee zu einem Ende kommt und das Ding einen Namen bekommt: Autismus. In unserem Fall: F84.5 Asperger-Syndrom.
Kenne ich alles nur zu gut.
Dieses Buch ist ein Seelenschmeichler für alle betroffenen Eltern, denn es zeigt uns: Wir sind in unseren Mühen und unserem Ringen nicht alleine. Und: Diese Mutter haben einen verdammt guten Job gemacht und die – teilweise bereits erwachsenen – autistischen Kinder auf einen erstaunlich erfolgreichen Weg gebracht. 
Gut leben mit einem autistischen Kind: Das Resilienz-Buch für Mütter


Zwischenruf in eigener Sache:

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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Alle Eltern brauchen Resilienz. Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen noch ein Schäuflein mehr. Viele Bücher beschäftigen sich damit, was die autistischen Kinder brauchen, dieses Buch zeigt, dass auch Mütter/Väter Hilfe und Unterstützung sowie eine Riesenportion seelische Widerstandskraft bzw. Unverwüstbarkeit brauchen – die fällt nicht vom Himmel, kann aber selbstwirksam gehegt und gepflegt werden.

Das Buch macht echt Mut! Neben den sehr persönlichen und ehrlichen Geschichten, zeigt das Buch wertvolle Ansätze, wie man/frau Kraft schöpfen kann für diese ganz speziellen Herausforderungen im Leben mit einem autistischen Kind. Auch wenn nicht alles „komplett neue Tipps“ sind, die ich noch nie gehört hätte, finde ich eine Reflexion wichtig. Es ist immer wieder gut zu hören, dass andere Eltern vor ganz ähnlichen Herausforderungen stehen.

Wer sich konkrete Handlungsanleitungen erwartet, ist mit diesem Buch am falschen Dampfer. Aber es gibt wertvolle Denkanstöße und vermittelt mit purer Ehrlichkeit von betroffenen Müttern: Ein autistisches Kind zu begleiten ist und bleibt ein Kraftakt. Wir sind nicht alleine – es ist herausfordernd, bringt uns regelmäßig an unsere Grenzen, aber es ist handhabbar! Wir sind Helden!
Ach, und das tut sooo gut!

Folgende Passage hab ich mir im Buch speziell hervorgehoben: „Leider gibt es trotz aller Aufklärung immer noch Systeme, in denen die Akzeptanz nicht vorhanden ist. Die Aufgabe, die sich gerade bei Kindern mit schwach ausgeprägtem Autismus stellt, ist die Unterscheidung zwischen Nicht-Wollen und Nicht-Können.“ (Seite 154) – Eine Situation, der wir speziell im Hort gegenüberstehen. Da haben wir schon mal zu hören gekriegt: „Das Kind ist nicht autistisch, das Kind ist provokant. Er macht das mit Absicht.“ Tja, Resilienz steh mir bei!

Und wo bleiben die Väter?

Einer der ersten Rückmeldungen, auf die ich stieß noch ehe ich das Buch selbst in Händen hatte, war: „Warum nur für Mütter?“ – klarerweise von einem Mann. Tja, das mag ein Manko sein. Oder eben auch nicht – vielleicht kennen die Betroffenen ihre Zielgruppe einfach sehr, sehr gut. Mein Mann, zum Beispiel, würde nie im Leben ein derartiges Buch lesen – dabei ist er aber im Umgang mit unserem autistischen Kind eine wichtige Stütze und spielt eine zentrale Rolle. Aber die Fahrten zur Therapie, die regelmäßige Korrespondenz mit den Lehrern, die Elternabende, die klagenden Anrufe aus dem Hort und die Aufforderung, das Kind ehestmöglich abzuholen, denn er sei schlichtweg untragbar … das alles landet bei mir, bei der Mutter.
Nur eines hab ich dazugelernt: zu den Krisen-Gesprächen mit den Pädagog_innen muss er seit etwa einem Jahr mit. Punkt. Da kann es keinen wichtiger Termin geben.

Ich wage also zu behaupten – ohne die Rolle der Männer schmälern zu wollen, aber es ist so: Die meiste Last bleibt tatsächlich an den Müttern hängen.
Und wenn das ein Mann trotzdem nicht akzeptieren will, dann muss er eben auch mal damit leben, als Mann/Vater einfach „mitgemeint“ zu sein. Geht uns Frauen ja auch oft genug nicht anders. Basta.

Fazit:

Danke! Das Buch gehört in jeden Haushalt, in dem auch ein autistisches Kind lebt! Zum Seelenheil der Mütter. Und Väter.


Mehr zum Thema Autismus und Asperger

Wir sind Betroffene.
Vielleicht können andere Betroffene von unseren Erfahrungen profitieren:


Ein paar Hilfsmittel und Lösungsstrategien, die wir uns mit der Zeit zusammengesucht und ausprobiert haben:


Asperger in der Schule





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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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