Wenn „etwas nicht stimmt“, haben viele Eltern Angst vor einer Diagnose. Aber ich finde, eine Diagnose ist wichtig! Heute erzähle ich euch, warum wir es nicht bereut haben, eine Autismus-Diagnose für unseren Asperger-Sohn zu stellen. Und warum wir sogar richtig froh über diese Diagnose sind:
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Wir haben es immer schon gemerkt – irgendwas ist anders bei unserem Kind. Irgendwie verhält es sich anders als andere Kinder. Aber niemand konnte es so richtig einordnen. Als Kleinkind und im Kindergarten machte es auch nicht weiter Probleme – es stellten sich eben nur Fragezeichen bei uns Erwachsenen ein. Aber dann kann die Schule. Und plötzlich gab es Probleme – große Probleme. Und noch immer konnte es niemand einordnen – bis wir nach vielen Umwegen eine Diagnose bekamen.
Angst vor der Diagnose
Viele Eltern fürchten sich vor einer Diagnose – ein fachliches Urteil, dass das Kind nicht „entspricht“. Es ist wie ein Damoklesschwert, das über einem schwebt. Auch wir haben uns vor der „Schubladisierung“ unseres Kindes gefürchtet. Andererseits waren wir ratlos und unsicher. Wir haben viel gegrübelt und befürchteten, dass wir etwas falsch gemacht hätten – dass wir als Eltern unfähig wären und versagt hätten.
Die Autismus Diagnose als Erleichterung
Das Gegenteil war aber dann der Fall. Wir haben die Diagnose als enorme Entlastung empfunden – es war wie ein Befreiungsschlag. Nachdem klar war, was mit meinem Kind los ist, habe ich Bücher zum Thema gewälzt – ja förmlich inhaliert.
Dabei habe ich auch viele Tränen geweint: Denn erst jetzt konnte mich wirklich in mein Kind einfühlen. Ich konnte seine enormen Leistungen wertschätzen, den Alltag mit den vielen zusätzliche Herausforderungen zu meistern. Erst jetzt verstand ich sein Bemühen und auch seine Grenzen.
Mein Kind ist wie es ist.
Und wir leben es wie es ist!
Sein für uns mitunter unverständliches Verhalten war und ist oft eine wichtige Schutzmaßnahme für ihn.
Die Diagnose war nicht nur eine enorme Entlastung für alle Familienmitglieder, sie ermöglichte auch eine ganz neue, intensive Liebe zum Kind. Vorher war sie mit zu vielen Fragezeichen und Versagensgefühlen etwas verstellt.
Die Diagnose als wichtiger Schritt für weitere Schritte
Erst mit der Diagnose konnte die Schule beginnen, Irrwege zu verlassen und endlich richtig mit ihm zu arbeiten. Viele Dinge lassen sich dann auf den Weg bringen. Und man erhält von einer erbarmungslosen Gesellschaft dann wenigstens ein Quäntchen mehr Verständnis, Hilfe und Nachsicht.
Es bleibt weiterhin herausfordernd, aber man arbeitet wenigstens zielgerichtet. Und als Elternteil läuft man immer noch viel im Kreis. Manche Dinge erfährt man eben nur durch Zufall und viele Umwege.
Die Autismus Diagnose für mehr Gelassenheit
Als ich noch dachte, ich hätte da in der Erziehung etwas verkehrt und falsch gemacht, haben mich Kommentare von Dritten immer aus der Bahn geworfen. Ich habe sie als persönliche Angriffe gewertet. Das konnte ich hinter mir lassen.
Fazit: Eine Diagnose bringt Frieden und Orientierung.
Ich kann es nur empfehlen.
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Weil ich ständig dazulerne und auch regelmäßig darüber schreibe:
Chronologie unserer Situation bis zur Autismus-Diagnose:
- Mein Kind ist “anders” – ist mein Kind indigo? (April 2012)
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Und dann haben wir gezielt mit ihm gearbeitet:
Erkenntnisse und Hilfsmittel:
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Wichtige Fragen:
Fragen über Fragen und Appelle an die Gesellschaft:
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