Mein Kind ist anders, das weiß ich sehr wohl. Zahlreiche Bekannte und Anverwandte waren mit Laien-Diagnosen prompt (und teilweise auch ungefragt) zur Stelle: Dein Kind hat autistische Züge.
Ist dein Kind ein „Asperger“? Aber haben sie recht? Und wie kann ich (Entwicklungs-)Störungen am besten erkennen? Ein Versuch:
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Die gute Nachricht gleich vorweg: Die Eltern sind NICHT schuld, wenn sich ein Kind so verhält. … Glück gehabt!
Mein Sohn ist anders. Mein Sohn ist irgendwie … wie soll ich es ausdrücken … na, anders eben. Er hat kaum Freunde, dafür aber jede Menge Spezialinteressen – von der Concorde weiß er zum Beispiel so ziemlich jedes technische Detail, über die Flaggen oder die höchsten Berge dieser Welt kann ihm so bald keiner etwas Neues erzählen. Er wusste sich als Kleinstkind schon sehr gewählt auszudrücken und besitzt eine überdurchschnittliche Intelligenz. Eine hämische Schadenfreude ist ihm nicht fremd und auch seine Sensibilität macht ihn zum Spezialisten in Sachen Vermeidung von allerlei unangenehmen Situationen. Er bevorzugt bekannte Abläufe und reagiert auf Veränderungen mehr als überfordert.
Und da sparen andere nicht mit ihren Meinungen. Kein Wunder, eigentlich. Und ginge es nach dem Internet, wäre die Diagnose eindeutig: Asperger-Autist.
Vorsorge ist wichtig, aber bitte nicht vor Sorge im Kreis drehen! Denn so einfach ist die Erkennung dieser Entwicklungsstörung dann auch wieder nicht, zumal sie sich oft nur schwer von anderen Auffälligkeiten unterscheiden lässt. Außerdem schwirren im Web Inhalte unterschiedlichster Qualität herum. Eine wirklich empfehlenswerte Informationsquelle im Internet rund um die Früherkennung von derartigen Entwicklungsdefiziten ist www.netdoktor.de. Dort gibt es eine fundierte Beschreibung samt Symptomen, Ursachen und Risikofaktoren, Untersuchung und Diagnose, Behandlung und Prognose sowie auch einen Link zu einem Selbsttest zum Asperger-Syndrom.
Letztendliche Sicherheit gibt es aber nur durch eine Diagnose von einem Fachmann oder einer Fachfrau. Oftmals steht ein Asperger-Fragebogen am Anfang. Erst wenn einzelne Bereiche über dem so genannten Cut-off-Wert liegen, gibt es wirklich Grund für Sorgenfalten.
Ich kann nur raten: Macht diesen Test! Denn obwohl unser Sohn bei weitem kein „Durchschnittstyp“ ist und durchaus seine ganz speziellen Eigenheiten hat – ein Asperger-Kind ist er nicht. Das haben wir Schwarz auf Weiß und können damit so manche vorschnelle Diagnosen von Laien-Psychologen im Keim ersticken.
Fazit: Nicht alles, was „anders“ oder „irgendwie komisch“ ist, ist automatisch pathologisch.
Nachtrag Sommer 2014: Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass unser Kind DOCH ein Asperger-Autist ist. Und unsere Geschichte mit sich widersprechenden Diagnosen scheint kein Einzelfall zu sein … Siehe Tag Autismus für aktuellere Beiträge zu dieser Thematik.
Foto: Steven Goodwin, sxc
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