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Checkliste: Depressionen bei Kindern und Jugendlichen erkennen

Checkliste: Depressionen bei Kindern und Jugendlichen erkennen

Die Corona-Zeit hatte es in sich … nicht selten sind Kinder und Jugendliche in eine Depression gerutscht. Doch ab wann spricht man von einer Depression? Was sind die Anzeichen? Wann sollten die Alarmglocken schrillen und professionelle Hilfe gesucht werden?
Tipps aus der Psychologie:


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Checkliste: Depressionen bei Kindern und Jugendlichen erkennen


Die Corona-Zeit hatte es wirklich in sich! Zum einen ging spätestens im zweiten Lockdown die Lernfreude flöten. Aber es kam noch schlimmer! Gott sei Dank hat auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie Alarm geschlagen und Tipps für Eltern im Lockdown veröffentlicht. Und so manches Kind bzw. so manche*r Jugendliche*r schlitterte in eine Sinnkrise oder eine Depression.

Depressionen bei Kindern werden kaum erkannt

Eine Depression bei Kindern und Jugendlichen ist nicht leicht zu erkennen und wird leicht übersehen. Tatsächlich gehören Depressionen auch in sehr jungem Alter zu den häufigsten psychischen Störungen. Schätzungen zufolge sind ein bis zwei Prozent der Kinder im Vor- und Grundschulalter betroffen, bei den 12- bis 17-Jährigen sind es zwischen drei und zehn Prozent.

Dass die Depression nicht erkannt wird, hat mehrere Gründe:

  • Einerseits werden Symptome wie Traurigkeit oder Ängstlichkeit bei Kindern weniger ernst genommen.
  • Außerdem unterscheiden sich die Symptome häufig von jenen der Erwachsenen.
  • Speziell in der Pubertät ist es herausfordernd, die Symptome und „normale“ pubertäre Phasen auseinanderzuhalten.

Risikophase Pubertät

Speziell die Pubertät birgt ein besonderes Risiko. Diese Zeit ist mit vielen Veränderungen und großen Herausforderungen verbunden. Dadurch steigt der Stresslevel enorm. Die Pubertät ist gekennzeichnet durch eine Suche nach der eigenen Identität, die Abgrenzung von den Eltern und Vergleich und Zugehörigkeitsbestreben mit Gleichaltrigen (Peers). Auch der Körper und das äußere Erscheinungsbild verändern sich stark.

Eine große Rolle spielen vermutlich auch hormonelle Turbulenzen. Die großen Verunsicherungen, die der Umbruch mit sich bringt, können zum Ausbruch einer Depression bei Jugendlichen beitragen.

Anzeichen unbedingt ernst nehmen!

Es ist wichtig, dass Eltern, Pädagog*innen und Lehrer*innen wachsam sind und die verwirrend vielfältigen Anzeichen für Depressionen bei Kindern richtig deuten lernen. Bei einem Verdacht sollte nicht lange abgewartet werden, sondern rasch kompetente Hilfe gesucht werden. Werden Depressionen nicht behandelt, können sie tödlich enden: Kinder sind ebenso wie Erwachsene im Fall einer schweren Depression suizidgefährdet. Bei rechtzeitiger Behandlung werden etwa 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen nach einer depressiven Phase wieder dauerhaft gesund.

Depressionen bei Kindern: Symptome und Diagnose

Wie auch bei Erwachsenen ist die Basis der Diagnose das ICD 10, die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Anhand von standardisierten Fragebögen werden von Ärzt*innen und Therapeut*innen drei Haupt- und sieben Nebensymptome erfasst:

Hauptsymptome

  • Depressive Stimmung
  • Interessensverlust
  • Antriebslosigkeit und Müdigkeit

Die folgende Checkliste hilft Eltern, eine Depression zu erkennen:

Checkliste Depressionen bei Kindern und Jugendlichen

  • Das Kind wirkt traurig, bedrückt und niedergeschlagen.
  • Es reagiert gereizt, fühlt sich schnell angegriffen und ungerecht behandelt.
  • Das Kind fängt oft und ohne Grund an zu weinen.
  • Es wirkt besonders schlapp, müde und ohne Antrieb.
  • Das Kind kann sich kaum über etwas freuen.
  • Dinge und Ereignisse, die früher Spaß und Freude gemacht haben, machen keinen Spaß mehr.
  • Das Kind wirkt oft und übermäßig gelangweilt und interessenlos.
  • Es zieht sich oft zurück, ist lieber alleine.
  • Das Kind unternimmt immer weniger mit Freund*innen und anderen Menschen.
  • Es versucht, alltäglichen Anforderungen wie Schulbesuch oder Hausaufgaben aus dem Weg zu gehen.
  • Die schulischen Leistungen brechen plötzlich ein.
  • Das Kind grübelt viel und macht sich viele Sorgen.
  • Es traut sich immer weniger zu, wirkt mut- und hoffnungslos, hat wenig Selbstvertrauen.
  • Das Kind sieht sich, sein Umfeld und die Zukunft sehr pessimistisch.
  • Es klagt über ohne körperliche Ursache über Kopfschmerzen oder andere körperliche Beschwerden.
  • Das Kind kann sich deutlich schlechter konzentrieren oder entscheiden als früher.
  • Es schläft schlecht ein oder durch oder es schläft mehr als sonst, ist aber trotzdem müde.
  • Hunger und Appetit haben sich verändert: Entweder isst das Kind deutlich mehr oder deutlich weniger.
    (Siehe dazu auch: Kinder mit Essstörung: Was Eltern tun können)
  • Das Kind verletzt sich selbst.
    (Siehe dazu auch: Selbstverletzendes Verhalten von Jugendlichen: Was Eltern tun können)
  • Es spricht öfter über den Tod; sagt, dass er/sie nicht mehr leben will, hat Suizidgedanken.
    (Siehe dazu auch: Mein Kind will nicht mehr leben: Tipps für betroffene Eltern)

Nicht alle Symptome deuten zwangsläufig auf eine depressive Erkrankung! Sollten aber viele dieser Punkte zutreffen, solltet ihr zur Abklärung dringend professionelle Hilfe suchen. Mögliche Anlaufstellen sind Familien- oder Jugendberatungsstellen bzw. Kinder- und Jugendpsychiater.

Quellen: der Psychotherapeut unseres Vertrauens, netdoktor.de

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Es stimmt, dass neben den Eltern auch Lehrer dafür verantwortlich sind, Anzeichen, die bei einem Kind oder Jugendlichen auf psychische Probleme oder allgemeine Verhaltensstörungen hinweisen, ernst zu nehmen und ihnen nachzugehen. In den letzten Jahren haben sich die Fälle von Depressionen im Jugendalter leider vervielfacht. Umso wichtiger ist es, dass Eltern und Pädagogen derartige Fälle erkennen. Die Heilungschancen stehen am besten, wenn betroffene Kinder und Jugendliche möglichst früh mit einer Verhaltenstherapie beginnen, die ihnen Stück für Stück zur Rückkehr in ein unbeschwertes Leben verhilft.

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