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Der einzig wahre Erziehungsstil für ALLE Kinder: gibt’s das?

Der einzig wahre Erziehungsstil für ALLE Kinder: gibt’s das?

Permissive, bindungs- und bedürfnisorientierte, autoritative oder autoritäre Erziehung: Gibt es den einen Erziehungsstil, mit dem Eltern alles richtig machen können?
Und wenn ja, welcher ist das?
Und passt dieser Erziehungsstil für alle Kinder gleichermaßen?
Das hat die Forschung herausgefunden:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Hört man sich im Netz um, dann scheint es nur den einen, wahren Erziehungsstil zu geben: Bedürfnisorientierte Erziehung bis hin zur „Nicht-Erziehung“. Auf dass sich das Kindlein voll und uneingeschränkt frei entwickeln kann.

Aber passt diese Art der Erziehung bzw. Begleitung wirklich für jedes Kind?

Der einzig wahre Erziehungsstil für ALLE Kinder - gibt's das?

Manfred Spitzer, einer der bedeutendsten Gehirnforscher Deutschlands, zeigt in seinem neuen Buch Wie Kinder denken lernen. Die kognitive Entwicklung vom 1. Bis 12. Lebensjahr, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.

Leseprobe mit freundlicher Genehmigung des Verlages:

Temperamente und Erziehungsstile

Die Entwicklungsschritte eines Kindes  – Sprache, Bewegungen, Empfindungen – hängen davon ab, wie sehr das Gehirn biologisch bereit ist für sie. Nur ein Gehirn, das biologisch bereit ist, kann auch wirklich lernen. Ein Beispiel: Ein vier Monate altes Kind zeigt schon klare Charakteristika seines Temperaments. Es kann ein eher leicht erregbares Kind sein, das immer auf seine Routine besteht. Das nicht glücklich ist, wenn es sich auf neue Situationen einlassen muss. Es kann aber auch weniger erregbar sein. Kann, wie man heute sagen würde, cool bleiben.

Inzwischen hat sich aber auch gezeigt, dass ein vier Monate altes Kind, das wenig erregbar ist, also cool ist, mit vierzehn Monaten selten ein ängstliches Kind ist. Während ein Kind, das mit vier Monaten sehr erregt ist, mit vierzehn Monaten häuft sehr ängstlich ist. Eltern machen sich vielfach Vorwürfe, sie seien schuld, dass ein Kind ängstlich ist (oder eben nicht). Diese Vorwürfe sind unbegründet. In derselben Familie, bei gleicher Erziehung kann das Temperament von Kindern sehr verschieden sein, was daran liegt, dass es zu einem großen Teil biologisch bestimmt ist.

Der Erziehungsstil hat eine große Bedeutung, wenn es darum geht, wie sich diese Ängstlichkeit schließlich zeigen wird. Eltern, die ein vier Monate altes Kind haben, können einen permissiven Erziehungsstil an den Tag legen. Das heißt, Mutter und Vater richten sich immer nach dem Kind. Sie wollen, dass ihr Kind glücklich ist. Sie vermeiden es auch, dem Kind Grenzen zu setzen, denn es soll sich frei entwickeln können. Mutter und Vater können aber auch autoritativ sein. Nicht autoritär. Dieser Erziehungsstil existiert praktisch nicht mehr. Aber ein autoritativer. Bei ihm helfen die Eltern dem Kind, sich an neue Situationen zu adaptieren. Sie realisieren und akzeptieren, dass ein Kind nicht immer glücklich sein kann. Und sie können auch Grenzen aufzeigen.

Wissenschaftliche Studie: Wie entwickeln sich Kinder je nach Erziehungsstil?

Im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung an der Havard University wollte man herausfinden, wie sich Kinder angesichts unterschiedlicher Erziehungsstile entwickeln. Folgendes kam heraus: Ist ein Kind mit vier Monaten wenig erregbar und der Erziehungsstil der Eltern autoritativ, hat das auch keinen großen Effekt. Bei einem coolen Kind ist der Erziehungsstil von keiner großen Bedeutung. Anders sieht es beim ängstlichen Kind aus, bei ihm ist der elterliche Erziehungsstil sehr wichtig. Denn wenn beide Eltern dem Kind keine Grenzen setzen, wird es mit einundzwanzig Monaten noch ängstlicher sein. Zeigen sie aber Grenzen auf, zeigen sie sich autoritativ, wird das Kind weniger ängstlich sein als erwartet.

Was bedeutet das in der Praxis?

Bei ängstlichen Kindern sollte man darauf bedacht sein, ihnen Stützen zu geben. Ihnen dabei helfen, mit Situationen des Lebens zurecht zu kommen. Anders formuliert: Das Temperament des Kindes spielt also eine große Rolle, wenn es darum geht, wie die Erziehung des Kindes ablaufen soll. Alle Kinder in derselben Familie werden nicht das gleiche Temperament haben, und dementsprechend sollten sie individuell behandelt werden.

Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz: Wie Kinder denken lernen. Die kognitive Entwicklung vom 1. Bis 12. Lebensjahr. © mvg Verlag
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Muttis Fazit:

DEN einen allgemeingültigen Erziehungsstil gibt es nicht. Es hängt immer vom Kind und von der Familiensituation ab. Selbst innerhalb einer Familie kann ein noch so gehypter Erziehungsstil beim einen Kind wunderbar passen, beim anderen Kind sich jedoch als nachteilig herausstellen.

Darum finde ich fundamentalistische Herangehensweisen nicht zielführend. Hängt nicht dogmatisch an irgendwelchen Maßstäben und „Wundereltern“. Hört auf euer eigenes Bauchgefühl– es weiß meist sehr gut, was gut und was richtig ist. Je nach individueller Situation.

Das Buch Wie Kinder denken lernen. Die kognitive Entwicklung vom 1. Bis 12. Lebensjahr zeigt hervorragend auf, wie die Gehirn- und Denkentwicklung bei Kindern voranschreitet. Dadurch erfahren Eltern wichtige Zusammenhänge, die für das tagtägliche Begleiten (und Erziehen) von Kindern unerlässlich sind.

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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