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Eltern als egoistische Klimasünder: Klima statt Kinder?

Eltern als egoistische Klimasünder: Klima statt Kinder?

Dürfen wir heute überhaupt noch Kinder bekommen? Sind Eltern egoistische Klimasünder? Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst GEGEN die Gründung einer Familie und damit FÜR den Klimaschutz.
Klima statt Kinder – macht das überhaupt Sinn?
Und wer zahlt dann eigentlich meine Pension? Wer pflegt uns im Alter?
Eine Auseinandersetzung und Ideen, wie Eltern – trotzdem – klimafreundlich sein können:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten


Eltern als egoistische Klimasünder: Klima statt Kinder


Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind spart 59 Tonnen CO2 pro Jahr

Weniger Kinder zu bekommen ist laut einer Studie die wirksamste individuelle Maßnahme gegen den Klimawandel. Eine schwedische Studie identifizierte vier individuelle Maßnahmen, um den persönlichen Kohlendioxidausstoß zu verringern:

  • Durch vegetarische Ernährung kann jährlich 0,8 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart werden.
  • Ein Verzicht auf Flugreisen spart 1,6 Tonnen im Jahr.
  • Der Verzicht auf ein Auto spart sogar 2,4 Tonnen CO₂ pro Jahr.
  • Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind spart satte 58,6 Tonnen CO₂ im Jahr.

Quelle: The climate mitigation gap: Education and government recommendations miss the most effective individual actions (2017). DOI:10.1088/1748-9326/aa7541


„Ich weiß nicht, wie das die werdenden Eltern noch mit ihrem Gewissen vereinbaren können“

Das sagt Verena Brunschweiger, Autorin der Bücher Kinderfrei statt kinderlos: Ein Manifest und Die Childfree-Rebellion: Warum „zu radikal“ gerade radikal genug ist. Sie fordert eine freiwillige Einkindpolitik, damit die Geburtenrate zurückgeht. Mögliche „Anreize“ dazu könnten sein: ab dem zweiten Kind weniger Karenzgeld oder eine Belohnung zum 50. Geburtstag für Kinderlose in der Höhe von 50.000 Euro. Der Club of Rome forderte 20216 eine Belohnung von 80.000 Dollar für Frauen, die maximal ein Kind geboren haben. So soll die Überbevölkerung des Planeten eingedämmt werden.


Ja, aber …

Klima statt Kinder: Wer zahlt dann unsere Rente/Pension?

Die Bevölkerung ist in den reichen Ländern ohne Migration ohnehin rückläufig. Dass auch hierzulande schon an den Stellschrauben für die Finanzierbarkeit der Generationenverträge gedreht wird, spüren vor allem wir Frauen: Das Pensionsalter für Frauen wird in Österreich ab sofort schrittweise auf 65 Jahre erhöht. Der Club of Rome schlägt, damit die Renten trotzdem gesichert sind, sogar eine noch weitere Anhebung des Renteneintrittsalters vor, etwa auf 70 Jahre.

Die Bevölkerung wächst auch nur in jenen Gegenden stark, wo die Pro-Kopf-Emissionen mit ein bis zwei Tonnen pro Kopf ohnehin extrem niedrig sind – etwa in Afrika.


Klima statt Kinder: Wer wird uns im Alter pflegen?

Wenn wir immer weniger oder gar keine Kinder mehr bekommen, dann droht die Überalterung unserer Gesellschaft und damit einhergehende gesellschaftliche Probleme. Eines dieser Probleme ist die Pflege. Laut der Buchautorin Verena Brunschweiger sollen das Pflegeroboter übernehmen. Oder Klimaflüchtlinge, die aus dem Globalen Süden nach Europa kommen, weil ihre Länder wegen der Erderhitzung nicht mehr bewohnbar sind.

Der Vorschlag, dass sich anstelle unserer Kinder künftig Klimaflüchtlinge um die älteren Menschen kümmern, wäre politisch wohl nur sehr schwer umzusetzen. Das könnte für gesellschaftliche Instabilität sorgen und von radikalen Gruppierungen für Verschwörungstheorien genützt werden. Es löst aber auch nicht das Problem der Überalterung, denn auch Flüchtlinge altern.

Erich Striessnig, Institut für Demografie an der Universität Wien, in derstandard.at: Darf man heute noch Kinder bekommen?

Klima statt Kinder: Ist es wirklich so dramatisch?

Die Prognose in der oben erwähnten Studie basiert laut Expert:innen auf dünner Datengrundlage und folgt anschließend sehr pessimistischen, vereinfachenden Annahmen. Die Studie bezieht sich nur auf die Auswirkungen des Lebensstils von Einzelpersonen auf den Klimawandel. Die Studie umfasst aber nicht, in welchem Ausmaß die Industrie zur Klimakrise beiträgt. Und: Es ist nicht davon auszugehen, dass künftige Kinder und Kindskinder so konsumieren werden, wie es der Durchschnitts-US-Amerikaner der 2000er-Jahre getan hat.


Klima statt Kinder: Oder ist es vielleicht sogar kontraproduktiv?

Wenn alle, die sich um das Klima Sorgen machen, keine Kinder mehr bekommen, jene, denen der Klimaschutz egal ist, aber schon, dann könnte das zu einer Gesellschaft aus Klimaskeptikern führen. Und ob das dann gedeihlicher für das Klima ist, wage ich stark in Frage zu stellen.

Außerdem – so postuliert Erich Striessnig vom Institut für Demographie der Universität Wien:

  • Eltern scheinen sich tendenziell mehr Sorgen um die Umwelt zu machen als kinderlose Menschen.
  • Das Umweltbewusstsein nimmt bei den meisten Menschen mit dem Alter ab – weniger stark jedoch bei jenen Menschen, die Kinder haben.

Somit beeinflussen die Kinder – durch ihre bloße Existenz, aber auch eventuell durch ihr eigenes ‚little Greta‘-Verhalten – das Umweltbewusstsein der Eltern, und umgekehrt geben Eltern ihr Umweltbewusstsein an ihre Kinder weiter.

Erich Striessnig vom Institut für Demographie der Universität Wien

Es täte unserer Gesellschaft laut Striessnig demnach gut, wenn auch in Zukunft Menschen darin aufwachsen, die umweltbewusst sind und sich um das Klima sorgen.


Klima statt Kinder: Oder ist es ganz falsch gedacht?

Wenn man schon ein Aussterben fordert, wäre es dann nicht nur logisch, es jetzt gleich zu beenden, anstatt bis zum ’natürlichen‘ Lebensende zu warten, um weiteres Leid bis dahin jedenfalls ausschließen zu können? Wäre dann nicht eine Selbsttötung die Konsequenz? Diese Frage wird von Antinatalisten selten beantwortet.
[…]

Wir wollen doch nicht das Klima um des Klimas willen retten, sondern die Klimakrise vermeiden, damit wir überleben können.

Lisz Hirn ist Philosophin, Publizistin, Dozentin, Obfrau des Vereins für praxisnahe Philosophie und im Vorstand der Gesellschaft für angewandte Philosophie, in derstandard.at: Darf man heute noch Kinder bekommen?

Wie Eltern „trotz der Klimasünde Kind“ dem Klimawandel Einhalt gebieten können

Egal, ob ihr noch „am Überlegen seid“ oder ob die Kinder nunmal schon da sind, auch wir Klimasünder können mithelfen, das Klima zu retten:

  • Beim Konsum gegensteuern:
    Nicht die Bevölkerungszahl allein ist entscheidend, sondern auch, wie viel Wohlstand herrscht und wie dieser Wohlstand genutzt wird. Kaufen Sie nur das, was Sie wirklich brauchen und schätzen, bevorzugen Sie qualitativ hochwertige und langlebige Produkte, wählen Sie regionale und saisonale Produkte aus, kaufen Sie gebraucht oder tauschen Sie Sachen mit anderen.
  • Vom fossilen Lebensstil wegkommen:
    Wir brauchen eine schnelle Dekarbonisierung, die Emissionen bis 2030 halbiert. Wechseln Sie zu einem Ökostrom-Anbieter oder installieren Sie eine Solaranlage auf Ihrem Dach oder Balkon.
  • Weniger verschwenden:
    Vermeiden Sie Lebensmittelabfälle, reparieren Sie kaputte Dinge, teilen oder leihen Sie sich Produkte aus, die Sie nicht oft brauchen.
    Siehe dazu: 11 Ideen gegen Lebensmittelverschwendung in der Familie und Commons: 11 Ideen zum Thema Teilen und Tauschen im Familienalltag
  • Bio kaufen:
    Unterstützen Sie eine ökologische Landwirtschaft, die weniger Treibhausgase ausstößt und die Artenvielfalt schützt.
  • Energie sparen:
    Schalten Sie Geräte aus, wenn Sie sie nicht benutzen, nutzen Sie LED-Lampen, dämmen Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung und heizen oder kühlen Sie nur so viel wie nötig.
    Siehe auch: Energie sparen im Familienhaushalt
  • Mobilität ändern:
    Fahren Sie weniger Auto und mehr Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel, bilden Sie Fahrgemeinschaften oder nutzen Sie Carsharing-Angebote, vermeiden Sie Flugreisen oder kompensieren Sie Ihre Emissionen.
  • Klimabewusst essen:
    Reduzieren Sie Ihren Fleisch- und Milchkonsum, essen Sie mehr pflanzliche Lebensmittel, vermeiden Sie Palmöl und andere Produkte aus Regenwaldzerstörung.

Viele weitere Ideen für nachhaltige Elternschaft:

Jede Aktion zählt!


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Quellen:

Eltern als egoistische Klimasünder: Klima statt Kinder

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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