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Der moderne Vater: Tipps zur Rollenfindung

Der moderne Vater: Tipps zur Rollenfindung

Am zweiten Sonntag im Juni feiern wir in Österreich die Väter. Die Rolle des Vaters hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert und unterliegt auch im Moment einem großen Wandel. War der Vater früher „nur“ der Ernährer der Familie und hat sich nicht um das Wohlergehen und die Erziehung der Kinder gekümmert, erfüllen sehr viele Väter heute noch einige andere Rollen im Familienleben. Leicht haben sie es dabei allerdings nicht immer.


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Früher waren die Rollen klar verteilt: Der Vater verdiente die Brötchen und – sorry – scherte sich nicht viel um den Nachwuchs. Seine Aufgabe war es die Familie zu ernähren und zu beschützen. Die Mutter kümmerte sich hingegen nicht um materielle Angelegenheiten, sondern um das Wohl der Familie. Aber die Zeiten haben sich geändert. Väter WOLLEN nun ein vollwertiger Teil der Familie sein und nicht nur das Oberhaupt, das im Grunde genommen nicht wirklich zum vertrauten Kreis gehört. Sie WOLLEN die selbe Nähe und Vertrautheit mit ihren Kindern genießen, die jahrhundertelang den Frauen vorbehalten waren.

 

Der moderne Vater: Tipps zur Rollenfindung

 

 

Männer haben es dabei allerdings nicht leicht. Noch immer stößt ein Mann, der mehr als nur der Ernährer sein möchte, in unserer Gesellschaft auf Unverständnis. Zuerst einmal glaubt es niemand, dass er diese Rolle des liebevollen, aufopfernden Vaters tatsächlich einnehmen MÖCHTE. Vermutlich zwingt ihn seine Frau dazu. Vermutlich ist sie zu faul um den Haushalt und die Kinder alleine zu wuppen. Kritik kommt dabei aber nicht nur – oder sogar seltener – von anderen Männern. Besonders bissig betrachten Frauen selbst diesen Umstand. Kümmert sich der Mann der Bekannten liebevoll um die Kinder, bringt diese ins Bett und nimmt an allen Schulveranstaltungen teil, ist das ja bestimmt die „Schuld“ seiner Frau. Selbstsüchtig wie sie ist, geht sie vermutlich lieber arbeiten und schiebt diese unliebsamen Tätigkeiten an ihren Mann ab. Vor allem von Frauen vergangener Generationen hört man teilweise: „Ach ihr Frauen habt es ja heute so schön – ihr müsst nicht mehr so viel leisten. Unsere Männer haben uns nie geholfen.“

Wie geht man mit diesen Vorurteilen um?

Tja – was soll man da entgegnen? Könnte es nicht sein, dass ein Mann tatsächlich in seiner Vaterrolle aufgeht? Warum soll das Recht auf eine liebevolle Beziehung zu den eigenen Kindern nur uns Frauen zustehen? Hatten es die früheren Generationen Frauen schwerer oder manchmal vielleicht sogar einfacher, weil sie sich eben nicht um das Einkommen und das Versorgen der Familie kümmern mussten? (Nur in den seltensten Fällen genügt heute ein Einkommen pro Familie!) Ganz abgesehen davon, dass es kein Verbrechen ist, wenn sich auch eine Frau beruflich verwirklichen möchte – sie liebt ihre Kinder dennoch in gleichem Ausmaß. Bei einem Vater würde das nie jemand bezweifeln.

Sind die Rollen zu stark getrennt, hat das auch Auswirkungen auf den lieben Nachwuchs! Eltern, die mit ihren Aufgaben und Rollenzuteilungen hadern und somit keiner dieser Aufgaben mehr gerecht werden, sind kein gutes Vorbild für ihre Kinder. Außerdem tragen sie somit auch nicht zu einem harmonischen Familienleben bei. Unglaublich eigentlich, dass wir im Jahr 2020 noch über solche Stereotype und Vorurteile nachdenken müssen. Leider ist es aber tägliche Realität.

Machen wir es unseren Partnern immer einfach ihre Vaterrolle zu finden?

Manchmal müssen wir uns wohl auch selbst an der Nase nehmen! Trauen wir unseren Männern wirklich zu „unsere Aufgaben“ zu übernehmen? Ich gebe zu, dass ich sogar meine Arbeitsstunden so einrichte, dass ich noch die Hausübung der Kinder nachkontrollieren kann, obwohl das an diesem Tag eigentlich mein Mann macht. Vermutlich völlig grundlos, denn den Grundschulstoff traue ich ihm durchaus zu. :-) Trotzdem haben wir immer das Gefühl, dass unsere Männer die Arbeit zuhause nicht so erledigen wie wir selbst. Das stimmt vermutlich auch. Sie machen es bestimmt anders als wir. Genau so wie es vermutlich die Nachbarin anders macht. Das bedeutet aber nicht, dass ihr Vorgehen „schlechter“ ist als unseres. Auch in uns selbst ist also das Rollenbild der Frau, die zu hause alles regelt, tief verankert. Trauen wir unseren Männern ruhig mehr zu. Sie lieben unsere gemeinsamen Kinder genau so innig wie wir selbst und werden darum ebenfalls ihr Bestes für ihr Wohlergehen geben. Auch wenn es teilweise etwas anders ist, als wir es gewohnt sind.

 

Es ist also kein Wunder, dass viele Väter heute nicht mehr so recht wissen, wo denn eigentlich ihr Platz im Familienleben sein soll. So Vieles wird ihnen von der Gesellschaft abgesprochen. Sie empfinden scheinbar nicht die selbe Liebe und wollen keine körperliche Nähe zu ihren Kindern spüren. Einerseits sollen sie stark und ein richtungsweisendes Vorbild für ihre Kinder sein – andererseits sollen sie mitfühlsam und weich sein. Den wenigsten Männern gelingt dieser Spagat so ohne Weiters. Denn auch wenn die grundsätzliche Rollenverteilung in einer Familie geklärt ist (Wer arbeitet mehr? Wer verbringt mehr Zeit mit den Kindern?) bleiben immer noch viele Fragen offen. Welches Elternteil kümmert sich um bestimmte Hobbies? Wer ist Ansprechperson bei welchen Problemen? Übernimmt man bestimmte Tätigkeiten und ist somit auch das Vorbild und der Wegweiser für die Kinder?

Tipps um dem Vater bei der Rollenfindung zu helfen:

#1 Er kann das!

Trauen wir unseren Männern ruhig mehr zu. Sie sind durchaus in der Lage ein Pflaster aufzukleben und noch ein Küßchen auf die Wunde zu drücken. Sie können Hausübungen kontrollieren. Auch Väter können Staubsaugen oder Wäsche aufhängen und dabei mit den Kindern über den Vormittag plaudern. Diese Kenntnisse wurden auch uns Frauen nicht in die Wiege gelegt.

#2 Über die Rollenverteilung sprechen!

Sind beide Partner mit der derzeitigen Arbeitsaufteilung zufrieden? Wäre der Vater vielleicht lieber ein paar Stunden mehr zuhause oder möchte die Mutter wieder mehr außer Haus arbeiten? Oder möchte man sich die Rollen ganz klassisch aufteilen? Alles ist okay! Die Entscheidung muss nur für diese Beziehung – für diese Familie – stimmen und lässt sich nicht mit anderen Familien vergleichen. Apropos:

#3 Nicht vergleichen – nicht werten!

Jede Familie tickt anders. Jeder Mensch ist anders. Vergleichen bringt in diesem Fall wirklich gar nichts. Und Bewertungen jeglicher Art v.a. über andere Familienmodelle kann man sich auch gleich sparen. Wenn ich mit meiner eigenen Rolle unzufrieden bin und deshalb über andere Familien schimpfe, ändert sich an meinem Leben rein gar nichts. Zieht man über andere Modelle her, wird der Partner außerdem nicht mehr bereit sein offen über seine Wünsche zu sprechen.

#4 Veränderungen zulassen

Menschen und auch Familien verändern sich. Nur weil eine Mutter nach der Geburt ihres Kindes nicht mehr arbeiten möchte und das „Ernähren“ rein dem Mann überlässt, heißt das nicht, dass das für immer so bleiben muss. Nur weil ein Mann voll in seinem Job aufgeht und es ihm reicht, wenn er die Kinder nur am Wochenende sieht, heißt das ebenfalls nicht, dass das für immer so bleiben muss. Wir verändern uns im Laufe unseres Lebens und erkennen immer wieder neu, was wichtig für uns ist. Hat man eine derartige Veränderung erkannt, ist es an der Zeit zu handeln. Und da hilft wiederum nur ein offenes Gespräch mit dem Partner.

#5 Sich der Relevanz seiner unterschiedlichen Rollen bewusst werden

Wir Eltern erfüllen unzählige Rollen für unsere Kinder. Es gibt nicht nur den Ernährer und den Umsorger! Ein Kind braucht viel mehr und jedes Elternteil erfüllt einige dieser Rollen, die mindestens genau so relevant sind. Auch hier ist es wichtig, dass sich Vater und Mutter die Aufgaben aufteilen. Der Eine kümmert sich lieber um das Trösten bei Liebeskummer, während der Andere Anlaufstelle bei ernsten Themen wie Tod, Trauer oder Verlust ist. Ein Elternteil kümmert sich um die Fitness der Kids, weil es ihm einfach mehr liegt und Spaß macht, während sich der Andere mehr um den Schulerfolg und die Organisation des Schulalltags kümmert. Es gibt unzählige „kleine“ Rollen, die wir täglich für unsere Kinder erfüllen. Im Normalfall passiert diese Aufteilung ganz von selbst. Findet ein Vater in keine dieser Rollen, kann man da ja vielleicht etwas nachhelfen, indem man Kinder mit bestimmten Anliegen (die dem Partner auch liegen) immer zum Papa schickt. So wird eine Gewohnheit daraus und die Rollenzuschreibung ist für alle Beteiligten klar!

#6 Keine Aufteilung in der Rolle der körperlichen Nähe!

Hier sollte es keine Aufteilung geben! Kinder brauchen körperlichen Kontakt! Natürlich nur, wenn sie diesen im Moment auch wollen. Ein Kind zu körperlicher Nähe zu zwingen wäre genau so fatal, wie dem Kind bei Bedarf körperliche Nähe zu verwehren. Viele Männer tun sich schwer damit. Noch immer ist in unseren Köpfen verankert, dass für das Kuscheln und Streicheln nur die Mama zuständig sei. Zu Beginn ist das auch oft automatisch so vorprogrammiert. Das Kind wächst im Bauch der Mutter und wird dann oft auch noch monatelang von ihr gestillt. Diese körperliche Bindung kann natürlich nicht ersetzt werden. Dennoch kann und soll ein Vater ebenso eine enge Bindung aufbauen. Björn Vedder empfiehlt in seinem Buch „Väter der Zukunft“ dafür das gemeinsame Gammeln.

 

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Väter der Zukunft: Ein philosophischer Essay

Dr. Björn Vedder wendet sich als Philosoph den Phänomenen der Gegenwart und den drängenden Fragen unserer Gesellschaft zu. Selbst Vater – weiß er all zu gut worüber er schreibt.


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Was ein Vater ist, wissen wir heute nicht mehr. Das zeigt sich in den Entwicklungsstörungen und der mangenden Sozialisation von Kindern ebenso wie im zunehmenden Unbehagen von Vätern und den Überlastungen der Mütter. Wollen wir uns davon befreien, braucht es eine angemessene Rollenbeschreibung, die zeigt, wie und was ein Vater heute sein könnte – jenseits von überkommenen Männlichkeitsvorstellungen, patriarchalen Familienmodellen oder der Idee einer geschlechtlosen Elternschaft.

 

Wie sieht das bei euch aus? Wissen Eure Männer ganz genau wo sie in der Familie stehen? Haben sie ihre Rolle als Vater schon gefunden und angenommen?

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Christine

Christine, chaotische Mama von 4 Kids berichtet hier als Co-Bloggerin vom Leben zwischen Babybrei und Vorpubertät! Der Social-Media Name "Die lauten Nachbarn" ist hier täglich Programm. Folgt uns gerne auch auf Instagram und Facebook!

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