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50 Shades of … schlechtes Gewissen

50 Shades of … schlechtes Gewissen

Zugegeben, ich habe 50 Shades of Grey weder gelesen noch im Kino gesehen … (ist das jetzt ein Outing?!?) Aber der aktuelle Hype hat auch mich zu einem Artikel inspiriert, denn auch in der Kindererziehung gibt es zahlreiche Facetten – zum Beispiel beim Thema schlechtes Gewissen:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Das schlechte Gewissen scheinen wir Mütter adoptiert zu haben – im Englischen gibt es dafür sogar einen Begriff: „Guilty Mom Syndrome“. Hier kommen meine Top 50 Gründe für Mamas schlechtes Gewissen – bitte gerne eure persönlichen Schlechtes-Gewissen-Auslöser in den Kommentaren hinzufügen.

Mütter haben ein schlechtes Gewissen, weil:

Mütter und Emotionen: 50 shades of schlechtes Gewissen

  1. weil ich die Geburt nicht ohne Schmerzmittel geschafft hab / eine PDA verlangt hab usw.
  2. weil ich mein Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht habe
  3. weil ich mein Baby nicht gestillt / nicht lange genug gestillt habe
  4. weil ich Brei-Gläschen gefüttert habe anstatt selbst Gemüse zu schnippeln und pürieren
  5. weil ich anfangs beim besten Willen nicht unterscheiden konnte, warum mein Baby schreit – ist es hungrig, müde, ist die Windel voll …?
  6. weil ich mein Baby nicht auf Anhieb beruhigen konnte
  7. weil ich die Babymassage sträflich vernachlässigt habe
  8. weil ich nicht jedes Baby-Gebrabbel verstanden habe
  9. weil ich schon mal vor lauter Schlafentzug die Nerven verloren habe
  10. weil ich mein Kind in die Krabbelgruppe bzw. zur Tagesmutter gegeben habe, damit ich wieder arbeiten gehen kann. Fremdbetreuung ist Abschiebung! Oder?
  11. weil ich gerne arbeite und mir mein Job wichtig ist
  12. weil ich Einweg-Windeln verwendet habe
  13. weil mein Kind mit 4 Jahren nachts noch nicht sauber war
  14. weil ich kein ordentliches Baby-Tagebuch geführt habe
  15. weil ich beim zweiten Kind weit nicht so viele Fotos gemacht habe wie beim ersten
  16. weil ich beim öffentlichen Wutanfall des Trotzalter-Kindes nicht pädagogisch korrekt reagiert habe
  17. weil ich die erste Locke meines Kindes verloren habe
  18. weil nicht mehr weiß, wo der ausgefallene Milchzahn hingekommen sein könnte
  19. weil ich mit derbesten Freundin viel zu lange telefoniert habe
  20. weil ich mich für’s Telefonieren am Klo eingesperrt habe
  21. weil ich heute viel zu lang gebloggt hab
  22. weil ich mich für’s Bloggen am Klo eingesperrt habe
  23. weil ich heute laut geworden bin / mit den Türen geknallt hab
    (Siehe: Gute Mütter schreien nicht! Ich schon.)
  24. weil unsere Kinder auch pädagogisch wertloses Spielzeug besitzen – und das nicht zu knapp …
  25. weil ich oft schwach werde und meinen Kindern viel zu viel Spielzeug kaufe
  26. weil ich heute nicht ausschließlich bio gekocht habe
  27. weil’s heute Tiefkühl-Pizza zum Abendessen gab
  28. weil meine Kinder heute zu wenig Frischluft erwischt haben
  29. weil ich die Kids vor dem Fernseher geparkt habe, um schnell etwas erledigen zu können
  30. weil ich mich nicht um hinreichend Frühförderung gekümmert habe
    (schaut mal da: Frühförderung: Welche Kinderkurse machen WIRKLICH Sinn?)
  31. weil ich zu streng bin / zu viel durchgehen lasse
  32. weil ich Hausaufgaben blöd finde (genauso wie die Kids übrigens)
    (siehe auch: 6 einfache Tipps gegen den Albtraum Hausaufgaben)
  33. weil ich mit meinen Kindern daheim nicht zusätzlich für die Schule lerne
  34. weil ich den Schulausflug vergessen habe und das Kind daher mit Schultasche statt Rucksack in der Schule stand
  35. weil wir schon wieder ein Riesen-Glas Nutella daheim haben
  36. weil wir insgesamt doch einigen Süßkram im Haus haben (und ihn selbstverständlich auch vernaschen)
  37. weil ich heute zu faul für die Gute-Nacht-Geschichte war
  38. weil ich heute so spät nach Hause gekommen bin, sodass ich die nächste Generation nur mehr schlafend antraf
  39. weil mein Kind keine selbst gebackene Geburtstagstorte bekommen hat (sondern eine aus der Tiefkühltruhe)
  40. weil die Geburtstagsparty ohne kindgerechtes Motto auskommen musste
  41. weil die gesamte Geburtstagsparty absolut nicht Pinterest-würdig war
  42. weil ich mich vor dem Engagement im Elternverein drücke (und nix für’s Buffet beim Elternsprechtag backe oder: weil ich nicht nein sagen kann und dann trotzdem was backe)
  43. weil unser Haus manchmal eher einem Saustall gleicht, in dem Ordnung ein Fremdwort ist
  44. weil ich mir eine Putzfrau leiste
  45. weil ich mich insgesamt immer mal wieder kräftig überfordert fühle … andere kriegen das schließlich auch alles auf die Reihe :-(
    Tja … Eine Geschichte des Scheiterns: Eine Mutter im Burn-out
  46. weil ich hin und wieder eine Auszeit von den Kinder brauche
  47. weil ich mir abends immer mal wieder „leichtes“ TV-Programm wie Shopping Queen reinziehe (das mein Mann mit kräftigem Augenrollen quittiert) – einfach weil ich kaputt bin und mein Hirnkastl damit perfekt entleeren kann (hey, er schaut dafür Fußball. Oder Eishockey.)
  48. weil ich meine vielen (zwei!) Kinder ständig verwechsle – echt jetzt, ich vertu mich bei den Namen. Statt „Benjamin“ und „Georg“ kommt meistens „Ge-äh-Benjamin“ oder „Ben-äh-Georg“ dabei raus. (Bitte sagt mir, dass das nicht bedenklich ist …!)
  49. weil ich mit meinen Gedanken noch im Job grüble, anstatt im Hier und Jetzt bei meinen Kindern zu sein
  50. weil sich die Brut in der Schule / bei der Oma / weiß Gott wo wieder mal kräftig daneben benommen hat

Und die Moral von der Geschicht‘

Also, ehrlich, ich war verwundert, dass es SO einfach war, 50 Gründe zu finden, warum sich eine Mutter schuldig fühlt. Ich dachte, ich höre so bei 30 herum auf, weil mir nichts mehr einfällt – und frag euch dann um weitere Auslöser. Aber ich hätte noch munter weiter schreiben können …

Was lernen wir daraus?

Wir Mütter haben viel zu oft ein schlechtes Gewissen. Warum eigentlich? Wir vermiesen uns doch nur selbst den Tag! Wir dürfen unsere eigenen Ansprüche an uns selbst etwas zurückschrauben. Denn: Perfekte Eltern sind doch bloß ein Mythos! Und von anderen sollten wir uns erst recht kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Für einiges sind wir nicht „verantwortlich“, anderes können wir ohnehin nicht ändern – das müssen/dürfen wir akzeptieren lernen. Und zum Rest steh ich ab heute – z.B. dass ich mit Hingabe Shopping Queen gucke.

Darum:

Mädels, schlechtes Gewissen zahlt sich nicht aus!

Das Killer-Argument gehen schlechtes Gewissen ist für mich:

Geht’s der Mutter gut, geht’s auch dem Kind gut!


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Foto: SEVENHEADS, Pixabay


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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Das unterschreibe ich! Ich mag kich auch gerne berieseln lassen, wenn das Kind im Bett ist. Und Shopping Queen finde ich super dafür! Wann läuft das Abends denn?
    Und ich verwechsele sogar die Namen von meinem Freund und meinem Sohn :D ich finde, das zeigt nur, dass diese Namen alle gleichen Stellenwert haben und das Gehirn in (den häufigen) schwachen Momenten nach dem Einer-Davon-wird-Schon-Passen-Prinzip arbeitet.
    LG (von einer Mutti, deren Sohn heute morgen lieber von der Babysitterin aus dem Bett geholt werden wollte :()

    1. Vielen Dank, da bin ich ja beruhigt – das „Einer-Davon-wird-Schon-Passen-Prinzip“ muss ich mir merken :-)
      Bei der Shopping Queen lass ich die Technik für mich arbeiten: Ein Suchauftrag des Festplattenreceivers nimmt automatisch nachmittags auf – und ich schau dann nach Lust und Laune aus der Konserve. Nur sonntags kommt manchmal ab 20:15 Uhr Promi Shopping Queen … Schrankalarm find ich auch nicht übel – hat mich übrigens zum Aufräumen meines eigenen Schrankes animiert – oh Wunder!

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