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Sternenkind-Fotografie: Wertvolle Erinnerung für trauernde Eltern

Sternenkind-Fotografie: Wertvolle Erinnerung für trauernde Eltern

Eltern, die ihr Kind viel zu früh verlieren, befinden sich in einer extremen Ausnahmesituation. Ihnen zur Seite stehen freiwillige Sternenkind-Fotografinnen und -Fotografen, die Erinnerungen in dieser schweren Situation ermöglichen.
Einblicke in die Arbeit einer ehrenamtlichen Sternenkind-Fotografin und Interview mit einer betroffenen Sternenkind-Mutter.


Zwischenruf in eigener Sache:

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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Trigger-Warnung: Dieser Beitrag ist sehr emotional.
Entwarnung: Für die Bebilderung dieses Beitrags wurden keine echten Sternenkind-Bilder verwendet.

Ich habe in meinem unmittelbaren Umfeld mehrere Mütter die ein oder sogar mehrere Kinder viel zu früh gehen lassen mussten. Meine Söhne haben sieben Cousinen und Cousins – bei vier davon schlägt das Herz nicht mehr. Sie sind noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt verstorben. Ein wichtiger Teil im Trauer-Prozess waren Fotos von den verstorbenen Babys.


Sternenkind-Fotos: Eine ehrenamtliche Sternenkind-Fotografin und eine Sternenmama erzählen


Wichtige Arbeit für trauernde Eltern: Sternenkind-Fotograf*innen

Vivien fotografiert Babys, die bei der Geburt verstorben sind oder tot geboren wurden. Und das, um den Eltern eine letzte Erinnerung an ihre Kinder zu schenken. Was für andere unvorstellbar ist, macht Vivien ehrenamtlich für die Stiftung „Dein-Sternenkind”.

Svenja vom reporter-Team durfte Vivien bei ihrem Einsatz begleiten – auch für sie als Reporterin ging das nicht ohne Tränen. Warum macht Vivien das? Und wie schafft sie das emotional?

Berührende Fotos von gestorbenen Babys: Sternenkind-Fotografin | reporter

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Zuletzt gab es jedes Jahr über 3.000 Totgeborene. Und immer mehr Eltern wünschen sich Fotos ihrer Sternenkinder. Diese Bilder werden von ehrenamtlichen Fotograf*innen gemacht, Vivien ist eine von ihnen. Die Stiftung „Dein Sternenkind“ ist ein Netzwerk von 600 Fotograf:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.


Interview mit einer Sternenkind-Mutter

In welcher Schwangerschaftswoche hast du dein Sternenkind geboren?

Ich habe unsere Tochter in der 28. SSW tot geboren.

Von wem kam der Impuls, Fotos von eurem Sternenkind zu machen?

Anfangs waren wir unsicher in Bezug auf unser totes Baby. Wie wird sie aussehen? Das Pflegepersonal im Krankenhaus nahm uns diese „Angst“ und ermutigte uns, das Angebot der Sternenfotografie in Anspruch zu nehmen.

Habt ihr euch sofort für Fotos entschieden oder erst nach reiflicher Überlegung? Gab es auch den Gedanken, lieber doch keine Fotos zu machen?

Natürlich überlegten wir vorher, ob wir das überhaupt wollen. Die Tatsache, dass eine fremde Person Fotos von unserem toten Kind machen soll, überforderte uns sehr. Macht man Fotos von toten Menschen? Wie schaut ein totes Baby aus? Könnten die Fotos verstörend sein? All diese Fragen gingen mir ehrlicherweise durch den Kopf. Aber all diese Bedenken waren unbegründet.

Wie und von wem wurde das Fotografieren organisiert?

Die gesamte Organisation übernahm eine sehr einfühlsame Pflegerin im Krankenhaus. Wir mussten uns um nichts kümmern.

Wann kam die Fotografin/der Fotograf?

Die Fotografin kam am nächsten Tag.

Seid ihr beim Fotos machen dabei gewesen? Falls ja, habt nur Fotos von eurem Kind machen lassen oder auch gemeinsame Fotos?

Wir waren dabei, machten auch Fotos gemeinsam. Die Fotografin beriet uns bezüglich Handhaltung usw. Ich war sehr nervös und überfordert. Das sollten die ersten und letzten Fotos von unserem Kind sein. Da ich durch das viele Weinen für mein Empfinden nicht „schön“ genug für Fotos war, machten wir keine Fotos mit unseren Gesichtern darauf. Diesen Aspekt bereue ich im Nachhinein. Jetzt wäre es mir total egal, wie ich ausgesehen hätte, Hauptsache ein Foto von mir mit meinem Kind im Arm. Gott sei Dank schoss die Hebamme nach der Geburt ein Foto von uns, wo unsere Tochter auf meiner Brust liegt. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wie habt ihr die Situation empfunden?

Die Situation war einfach nur traurig. Beim Gedanken daran kommen mir die Tränen. Auf der anderen Seite war ich so dankbar, dass sich jemand für unser Kind interessiert, sich bemüht, um uns schöne Erinnerungen zu schenken. Das rührt mich heute noch sehr. Die Fotografin ging liebevoll mit unserer Tochter um, sprach in den richtigen Momenten und schwieg, wenn es angebracht war. Die Tatsache, dass sie sich noch bedankte, dass wir sie empfangen und sie uns in dieser schweren Zeit begleiten darf, war unglaublich tröstend für mich.

Wie und wann habt ihr die Fotos bekommen? Digital oder analog?

Zwei Wochen später kam ein Paket mit der Post. Enthalten waren neben den analogen Fotos ein USB-Stick mit den Fotos und ein kleiner Engel als Erinnerung.

Musstet ihr für die Fotos bezahlen?

Wir mussten nichts zahlen. Es war eines der wertvollsten Geschenke, die mir je gemacht wurden. Vor allem in einer Situation, in der man einfach nur überlebt und nicht an die Zukunft denkt. So ging es uns zumindest. Die Sternenfotografin hat es geschafft, uns für die Zukunft Erinnerungen zu schaffen.

Wie sind die Fotos eurer Meinung nach geworden?

Wunderschön. Unsere Tochter wurde in ein Einschlagtuch gehüllt, hatte ein kleines Häubchen auf und sieht unglaublich friedlich auf den Fotos auf. 

Was habt ihr zuhause mit den Fotos gemacht? Wo bewahrt ihr die Fotos heute auf?

Ich hab sie immer wieder angeschaut. Eines steht bei Oma und Opa im Eingangsbereich, ein zweites bei uns in der Wohnung. Alle anderen bewahren wir in einer Erinnerungskiste auf.

Habt ihr die Fotos auch anderen Personen – Familienmitglieder und/oder auch außerhalb der Familie – gezeigt? Wie haben sie reagiert?

Alle, die uns nach dem Verlust besucht haben, haben sich die Fotos angeschaut. Ich wollte meine Tochter zeigen. Ich bin doch stolz auf sie, sie war und ist wunderschön. Natürlich hab ich vorher gefragt, ob sie die kleine Maus auf den Fotos sehen wollen. Es hat sich keiner getraut „nein“ zu sagen, das hat mir sehr viel bedeutet.

Zusammenfassend – wie empfindet ihr das: Sind Sternenkind-Fotos für die Eltern wichtig?

Ich werde meine Erstgeborene nie sprechen hören, ich weiß nicht, welche Augenfarbe sie hatte, ich werde sie nie wieder spüren können, aber ich kann mich dank der Fotos daran erinnern, dass sie ein wundervoller Mensch war, der leider viel zu früh gestorben ist. In solch einer Ausnahmesituation ist es wichtig, jemanden an der Seite zu haben, der dich an der Hand nimmt und vielleicht besser weiß, was gerade wichtig ist – so viele Erinnerungen zu schaffen, wie nur möglich.


Vielen Dank an alle Beteiligten, die hier Einblicke in dieses emotionale Thema gewährt haben!

Ich danke allen Fotograf*innen, die dieses ehrenamtliche Service den Sterneneltern ermöglichen!
Ihr macht einen unbezahlbaren Job!

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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