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Warum sind die 40er so fordernd?

Warum sind die 40er so fordernd?

Man fühlt es selbst und hört auch im Umfeld und sogar auf Social Media, dass die 40er irgendwie ganz besonders fordernd sind. Lebenskrisen, Burn-Out, Hormonchaos, gesundheitliche Probleme, Stress … warum eigentlich? Was ist in den 40ern plötzlich so anders?


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 12 Minuten


40er


Die 40er – Warum kracht es jetzt überall?

Wohin man auch blickt – es ruckelt im Getriebe. Die Beziehung, der Job, die Gesundheit, die Kinder, die Freundschaften – gefühlt verändert sich jetzt alles in einem rasenden Tempo, bei dem man irgendwie nicht mehr mithalten kann. Aber warum gerade jetzt? Warum ächzen gerade in den 40ern die meisten Menschen und drohen unter der Last des Lebens zusammenzubrechen?


#1 Endlich ist es einfacher mit den Kindern, oder?

NAJA! Es ist anders! So fordernd und anstrengend ein oder mehrere Babys bzw. Kleinkinder auch waren, ganz so easy ist es mit größeren Kindern auch nicht. An dem Spruch „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen“ ist schon etwas dran. Und oft gibt es zusätzlich zu den größeren Kindern ja auch noch kleine Geschwister und zack – schon hat man beides – die kleinen und die großen Sorgen! Mit den Kleinen ist man noch recht angebunden und Schlaf ist Mangelware. Die Großen fordern aber auch sehr. Vorbei sind die Zeiten, in denen man in Elternzeit ist und die Nachmittage gemeinsam mit anderen Müttern am Spielplatz verbringt. Unsere Tages- und Wochenpläne richten sich nach den Vorgaben der verschiedenen Schulen. Schularbeiten, Tests, Klassenfahrten und Taxifahrten zu Hobbys bestimmen jetzt unser Leben. Stress pur also auch in der Freizeit. Vokabel-Prüfen und das Erklären von Wurzelziehen und Potenzen entspannen nämlich nicht wirklich. Da war das Bauklotz-Spielen dann doch irgendwie netter. Außerdem fiebert man natürlich immer mit, wenn es um Prüfungen, das erste Verliebtsein oder den Freundeskreis der Kids geht. Das belastet psychisch noch zusätzlich. (Die gute Nachricht: Dafür ist es mit großen Kids auch wirklich cool. Man kann sich toll unterhalten, Spaß haben und endlich richtig spannende Dinge unternehmen. Alles hat eben Vor- und Nachteile.)


#2 In den 40ern ist man beruflich am Ziel angelangt und steht finanziell gut da

So der öffentliche Druck. Wer es jetzt noch nicht geschafft hat, hat wohl irgendetwas falsch gemacht. Das erwartet unser Umfeld – diesen Anspruch stellen wir an uns selbst. Die Erwartungshaltungen sind jetzt besonders hoch. Man ist nicht mehr „die Junge“, die noch lernt und man ist auch noch nicht „zu alt“ um richtig anzupacken. Jetzt sollten wir also so richtig Vollgas geben. Natürlich ist man finanziell jetzt absolut gut abgesichert. Man steht am Höhepunkt seines Einkommens und hat ja wohl hoffentlich eine Führungsposition oder ein eigenes erfolgreiches Unternehmen – da darf Geld dann keine Rolle mehr spielen. Tja – ganz so ist es dann bei den meisten ja wirklich nicht. In den Jahren der Elternzeit war Geld Mangelware und gleich danach kann man auch meist nicht voll durchstarten (zumindest einer der Elternteile). Man sollte das also alles in Teilzeit schaffen. Ganz abgesehen davon, dass Kinder von Jahr zu Jahr immer teurer und teurer werden. Die Kosten für Windeln & Co. waren wirklich ein lächerliches Sümmchen gegen den Verbrauch eines Teenagers (viel – sehr viel – Essen, viel (Marken-)Kleidung, Klassenfahrten, Schulausflüge, Computer, uvm.) – mit einem Teilzeitgehalt tatsächlich unmöglich!

Der finanzielle Druck und auch der Leistungszwang belasten uns in dieser Lebensphase. Schade, dass wir so oft vergessen, worum es im Leben wirklich geht und dass man niemals zu alt für eine Veränderung ist. Wenn man mit 50 noch eine Umschulung macht, arbeitet man dann noch mindestens 10-15 Jahre in seinem Traumberuf – also: Go for it!


#3 Mit 40plus ist man so richtig erwachsen und durchorganisiert

Versicherungen für sich selbst und die Kinder, das Testament ist unter Dach und Fach, die Pensionsvorsorge ist geregelt und generell hat man alles perfekt organisiert – schließlich ist man in den 40ern wirklich so richtig erwachsen und hat alles fest im Griff!

Auch dieser Anspruch setzt uns unter Druck. Wenn man mit 35 eine Chaosqueen war, ist man es vermutlich auch noch mit 45. Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun.


#4 40er-Freundschaften

Auch das soziale Umfeld verändert sich. Früher hatte man wirklich immer Zeit für die besten Freundinnen. Leider ist auch das nicht so einfach, wie es uns in TV-Serien suggeriert wird. Die Verpflichtungen sind so umfangreich – man hat meist schlichtweg keine Zeit für den netten Kaffeeklatsch. Jetzt muss man sich richtig bemühen, um seine Freundschaften zu erhalten. Irgendwann kommt sie nämlich – die Phase in unserem Leben, in der wir wieder mehr Zeit für uns haben und dann sind wir heilfroh, wenn wir unsere treuen Wegbegleiter noch immer an unserer Seite haben.

Aber natürlich: Auch das ist ein Aufwand, eine Verpflichtung und wieder ein Punkt mehr auf unseren viel zu vollen To Do Listen. (Allerdings lohnt sich dieser Punkt wirklich und sollte wenn möglich nicht zu sehr vernachlässigt werden.)

Vielleicht haben sich manche Freundschaften auch zu sehr verändert. Im Laufe des Lebens entwickelt man sich oft in ganz verschiedene Richtungen und passt nicht mehr so recht zusammen. Das kann weh tun – es muss aber nicht das Ende bedeuten. Jeder durchlebt jetzt verschiedene Phasen – mal kann man besser mit dieser Freundin sprechen – mal mit einer anderen. Bleibt man locker in Kontakt kann es irgendwann wieder ganz anders aussehen.


#5 Ehe und Beziehung mit 40plus

Viele Ehen zerbrechen bzw. kriselt es ganz gehörig in Beziehungen. Vielleicht liegt das an der berühmten „Midlife-Crisis“ – vielleicht aber ebenfalls an den enormen Belastungen, die uns während unserer 40er so fordern. Auch Männer wollen jetzt möglichst viel schaffen, erfolgreich und außerdem sportlich, jung und fit sein. Hohe Erwartungen hat man jetzt auch oft an den Partner. Auch dieser soll möglichst viel leisten und perfekt ins Bild passen. Eine weitere Last in diesen Jahren. Die erste Verliebtheit ist natürlich vorbei. Die schlaflosen Jahre mit den Kindern haben viel Zauber verschwinden lassen und man muss sich jetzt wieder neu aufeinander einstellen. Sind die Erwartungshaltungen aneinander oder die Zukunftspläne sehr unterschiedlich, kann es jetzt natürlich ordentlich krachen. Entweder man rauft sich wieder neu zusammen oder gesteht dem anderen viel Freiraum ein um sich in dieser Lebensphase alleine weiterentwickeln zu können. Es ist einfach wieder eine neue Phase, in die eine Beziehung in diesem Alter gelangt und somit auch wieder eine neue Prüfung für das Liebesglück.


#6 Die ewige Jugend erhalten

Spätestens ab 40 kämpfen alle – um ihre Jugend. Um jeden Preis muss diese erhalten bleiben. Dabei gibt es zwei Lager: Hauptsache schön und Hauptsache gesund. Erstere starten jetzt meist mit Schönheits-OPs, Fitnessstudio, regelmäßigen Terminen im Kosmetikstudio, Kollagen, Botox und jeglichem Trendprodukt, das Falten, Dehnungsstreifen & Co. garantiert verschwinden lässt. Zweitere verabscheuen alles, was ungesund ist. Kein Fleisch, keine Milch, kein Alkohol, niemals zu wenig Schlaf, kein wildes Ausgehen – dafür viel Yoga und Meditation, Zeit an der frischen Luft, Bücher zur seelischen Ausgeglichenheit und Selbstoptimierung – niemals Sünden!

Beides ist legitim! Vieles davon ist gesund und wichtig um fit und glücklich (und schön) zu altern! Aber wieder ein Punkt mehr: Wir MÜSSEN JUNG, SCHÖN, SCHLANK und GESUND bleiben – koste es was es wolle! Das führt wiederum zu Stress pur. Selbstoptimierung kann ganz schön anstrengend sein. (Übrigens: Stress ist ganz schlecht für den Teint! ;-) )

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Entspannt älter werden


#7 Psyche und Hormonchaos

Schon etwa ab dem 40. Geburtstag können die Hormone verrückt spielen. Progesteronmangel und andere Nettigkeiten warten plötzlich auf uns und können uns in ein emotionales Chaos werfen. Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit, depressive Verstimmungen und vieles mehr können durch ein Ungleichgewicht unserer Hormone hervorgerufen werden. Die Jahre vor der „richtigen“ Menopause darf man nicht unterschätzen.

Mehr dazu:

Auch wenn der Hormonstatus in Ordnung ist (bei Verdacht einfach einen Bluttest machen lassen), kommt in den 40ern viel hervor, das wir lange begraben haben. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und irgendwann wird der Rucksack zu voll. Außerdem müssen wir auch die körperlichen Veränderungen akzeptieren, die wir jetzt durchmachen – die Figur und auch das Gesicht verändern sich und man entfernt sich trotz aller Bemühungen immer weiter von dem Bild, das man so viele Jahre im Spiegel sah. Außerdem müssen sich die meisten von uns von einem sehr prägenden besonderen Lebensabschnitt für immer verabschieden – die Zeit der Schwangerschaft, die Babyphase, die Familienplanung – sind diese Dinge wirklich endgültig abgeschlossen, kann das Wort „endgültig“ ganz schön aufs Gemüt schlagen. Alles in Allem einfach eine Herausforderung.


#8 Der Perfektionismus wird zur Last

Wie gesagt – genau jetzt mit Ü40 erwarten wir und die Gesellschaft absolute Perfektion in wirklich allen Bereichen. Wir sind Veganer, die nur bio kaufen. Wir lesen viel, besetzen diverse Ehrenämter, sind im Elternverein jeder Schule unserer Kinder und engagieren uns wohltätig. Täglich treiben wir Sport und achten stets auf unsere Gesundheit und natürlich auf die Gesundheit aller Familienmitglieder. Mit Nahrungsergänzungsmitteln kennen wir uns besser aus als jeder Arzt. Außerdem kümmern wir uns um ältere Familienmitglieder, um alle Angelegenheiten der Kinder und bemühen uns stets um eine wunderbar liebevolle Ehe/Beziehung. Natürlich haben wir auch noch andere sinnvolle Hobbies (lernen z.B. eine Fremdsprache), treffen regelmäßig unsere Freunde und sorgen für innere Ausgeglichenheit indem wir Yoga, Meditationen und Achtsamkeitsübungen in unseren Alltag einbauen. Ganz nebenbei haben wir einen perfekt geführten Haushalt und sind makellose Gastgeber. Bei all diesen Tätigkeiten haben wir immer ein Lächeln im Gesicht und werden deswegen von allen geliebt und geschätzt.

Klingt unmöglich? Ist es auch! Meist machen wir uns diesen Druck übrigens nur selbst. Man trifft z.B. verschiedene Freundinnen. Eine davon macht eine wahnsinnig tolle Karriere. Die andere ist eine richtige Sportkanone und die Dritte ist die perfekte Hausfrau und Mutter, die sich in allen Vereinen der Kinder engagiert. Sofort möchte man das auch alles so schaffen und fühlt sich schlecht, wenn es bei einem selbst nicht so gut läuft. Was wir dabei außer acht lassen: Die Karrierefrau hat vermutlich eine Putzfrau, die Sportkanone lässt dafür den Haushalt schleifen und die Superhausfrau ist derzeit nicht erwerbstätig. Das wollen wir in diesem Zusammenhang vermutlich einfach nicht bedenken und wollen uns dann wieder nur selbst optimieren.


Fazit

Es ist einfach zu viel. Die 40er sind geprägt von Perfektionismus und den damit einhergehenden Selbstzweifeln. Das Leben verändert sich gerade, man selbst verändert sich und möchte entweder gerne die Zeit stoppen oder noch schneller vorwärts preschen.

Mit 30 war noch mehr Leichtigkeit spürbar. Man war jung. Das Leben lag noch vor einem und man hatte keinen Stress etwas zu erreichen oder zu schaffen. Die meisten von uns hatten kleine Kinder und die vorrangigen Ziele waren sie aus den Windeln zu bekommen, endlich mal wieder durchzuschlafen oder einmal 5 Minuten alleine zu sein. Oder man denke an die 20er: Wohin sind die Zeiten als man tagelang mit Chips, Prosecco und Zigaretten auf der Couch lag? Kein schlechtes Gewissen bezüglich Gesundheit, Gewicht oder „wie das wohl für andere aussieht“. Diese Leichtigkeit würde ich mir oft zurückwünschen – von Perfektionismus keine Spur – einfach leben und Spaß haben. Spaß war das oberste Ziel – nicht Erfolg, Geld und Ansehen. Natürlich wäre es unvernünftig jetzt wieder so zu leben – zu viele Menschen erleiden schon in ihren 40ern oder 50ern Schlaganfälle oder Herzinfarkte – aber ab und zu wäre es schön wieder auf all die Normen zu pfeifen und einfach wieder Spaß ganz oben auf die To Do Liste zu setzen. Vielleicht würde uns das gerade in den 40ern so richtig gut tun. Naja – hoffen wir auf die 50er! ;-)


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Christine

Christine, chaotische Mama von 4 Kids berichtet hier als Co-Bloggerin vom Leben zwischen Babybrei und Vorpubertät! Der Social-Media Name "Die lauten Nachbarn" ist hier täglich Programm. Folgt uns gerne auch auf Instagram und Facebook!

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