Wenn die Kinder noch klein sind, dann wir gekuschelt, gestreichelt, geherzt und gehalten was das Zeug hält.
Später, wenn die Kinder Richtung Pubertät gehen, nimmt das rapide ab.
Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen: Berührung macht glücklich und stärkt die Verbundenheit.
Ein Plädoyer für Berührung in der Familie:
Zwischenruf in eigener Sache:
Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"
Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Wir leben in einer Gesellschaft, die sehr intellektuell und rational ist. Berührung und Gefühl bleibt da nicht selten auf der Strecke.
Paare, die sich oft berühren, sind glücklicher.
Durch eine Berührung beruhigt sich unser Herzschlag und der Blutdruck sinkt. Was für Große funktioniert, funktioniert selbstverständlich auch für Kleine – das ist wissenschaftlich erwiesen:
Personen, die häufig berührt werden, sind glücklicher, fühlen sich besser verstanden und sind sich näher. Sie kommen auch mit Frustration oder Trauer besser zurecht.
Und gerade mit Blick auf die Pubertät fand ich diese Aussage bemerkenswert: Im Gegensatz zur Berührung hat eine reine verbale Unterstützung keinen positiven Effekt.
Als Grund vermuten die Forscher von der Universität Lausanne: Eine Berührung zeigt unmissverständlich: Ich bin für dich da, ich interessiere mich für dich. Und zwar deutlicher als wenn man nur miteinander redet oder lacht. Denn: Für eine Berührung muss man tatsächlich anwesend sein.
Weitere Studien zeigen, dass wir Menschen regelrecht für Streicheleinheiten gebaut sind. Auf der Hautoberfläche gibt es Nervenfasern, die genau auf diese Art der Berührung reagieren – also auf die Geschwindigkeit, Frequenz und Intensität des Streichelns.
Hände und Berührung
Mit den Händen berühren wir die Welt, bringen Geborgenheit, Zärtlichkeit und Fürsorge zum Ausdruck. Jede Mutter berührt instinktiv ihr weinendes Kind, sie weiß instinktiv, dass ihre Berührung heilend ist.
Schon in Höhlenmalereien wird die Hand als wichtiges Symbol mit einer großen Rolle dargestellt. In allen Priesterkulturen existieren rituelle Handgesten. Eine wichtige Funktion der Hände ist das Berühren, eine andere das Handeln. Die Hände symbolisieren sowohl die Fähigkeit, etwas in der Welt zu bewirken, wie auch die Gabe, andere Wesen zu berühren und zu heilen.
„In vielen östlichen Kulturen gehören Handauflegen und Massage seit Jahrhunderten zum Familienalltag. Für Mütter in Asien, Osteuropa und Afrika ist es intuitives mütterliches Verhalten, Babys und Kinder mit Berührungen zu beruhigen. Auf diese Weise stellen sie die Verbundenheit zu ihren Kindern her und kommunizieren Liebe, Zuneigung und Achtung.“ (Atkinson 2010, S. 10)
Hat ein Kind Angst, nimmt man es instinktiv bei der Hand oder legt ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, um ihm Sicherheit zu vermitteln. Berührung ist das natürlichste Heilmittel gegen Stress. Auch die Wissenschaft bestätigt die heilsame Wirkung von Berührungen: Studien des „Touch Research Institute“ in Miami belegen, dass Berührung die Aufmerksamkeit erhöht, leichte Depressionen mildert, Schmerzen stillt und die Abwehrkräfte stärken kann.
BeHANDeln: Heilarbeit mit Händen
Ist es Zufall, dass es beHANDeln heißt, was ein Arzt tut?
Das Wissen um die Heilkraft der Hände ist schon Jahrtausende alt und in vielen Kulturen zuhause. Je mehr sich dieses Wissen ausbreitete und zunahm, desto unterschiedlichere Methoden wurden entwickelt. Das Wort „behandeln“ beinhaltet das Wort Hand, es ist die Berührung eines anderen Menschen mit unseren Händen um ihm zu helfen. Für jeden Menschen ist dies eine wesentliche menschliche Erfahrung. Auch wir selbst berühren instinktiv eine schmerzende Stelle unseres Körpers mit den Händen. Handauflegen und Heilen war in den verschiedenen Kulturen auch ein spirituelles Unterfangen.
Handauflegung in der Bibel
Wir sind jetzt nicht oberreligiös, aber ich finde es schon faszinierend, welchen Stellenwert die Berührung auch in der Bibel hat.
Segenshandlungen wurden bereits im Alten Testament durch eine Handauflegung begleitet. Auch eine Übertragung von Sünden auf ein Opfertier mittels Handauflegung war bekannt: Der Hohepriester hatte dem Bock die Hände aufzulegen und die Missetat des Volkes Israel zu bekennen. Auch Jesus praktizierte nach den Erzählungen des Neuen Testaments häufig die Handauflegung. Ein Beispiel unter vielen ist die Kindersegnung:
„Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte und betete. Die Jün-ger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich. Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.“
(Matthäus 19,13ff )
Auch die von Jesus vollzogenen Krankenheilungen waren häufig vom Auflegen der Hände begleitet:
„Und als die Sonne untergegangen war, brachten alle ihre Kranken mit mancherlei Leiden zu ihm. Und er legte die Hände auf einen jeden und machte sie gesund.“ (Lukas 4,40 )
Nach den biblischen Berichten über das Handauflegen sind es also vor allem fünf Bereiche, in denen dieser Ritus zur Anwendung kommt: Vermittlung von Segen, Heilung von Krankheiten und Gebrechen, Empfang des Heiligen Geistes, Weihe zum Dienst für Gott (Ordination) und Vermittlung besonderer Gnadengaben.
Fazit: Berührt euch!
Egal, ob die Kinder „pubertär igelig“ sind oder noch kleiner: berührt euch!
Auch in der Partnerschaft: berührt euch!
Es findet sich immer eine Gelegenheit. Immer.
Auch – oder gerade – in der Pubertät, wenn die Kids immer unnahbarer werden. Siehe auch: Pubertät: 13 Überlebenstipps für Eltern
Und übrigens: Nicht nur der/die Berührte empfindet die oben beschriebenen Vorteile. Auch der/die Berührende profitiert!
Quellen: Mary Atkinson: Heilsame Berührungen für mein Kind: Massage, Akupressur, Fußreflexzonen-Massage für Kinder von 4-12 Jahren.
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