Habe gerade ein nettes Buch gelesen: Kind kontra Karriere: oder: Das Drama der begabten Mutter. Man merkt deutlich: Diese Mutter hat ihren Humor nicht verloren, denn obwohl das Thema meistens zum Weinen wäre, musst ich an vielen Stellen herzlich lachen.
Zwischenruf in eigener Sache:
Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"
Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Das Buch liest sich hervorragend geschmeidig von vorne bis hinten. Ein paar Auszüge aus dem Inhalt:
Kind kontra Karriere?
- Wir sind das Volk der Dichter und Denker
Und Kinder stören eben beim Dichten und Denken. - Das Rentenversicherungssystem bevorzugt Kinderlose
Kinderlose erwerben die gleichen Versorgungsansprüche, ohne einen Beitrag zur Erziehung der künftigen Beitragszahler zu leisten. Nicht genug: Alle Arbeitnehmer müssen den gleichen Anteil ihres Einkommens abgeben, ohne dass berücksichtigt wird, wie vielen Personen davon leben müssen. Eltern mehrerer Kinder werden dadurch – relativ gesehen – mehr belastet als Kinderlose. Trotz Anerkennung von Erziehungszeiten wirken sich Fehlzeiten bzw. Teilzeit bis ins Rentenalter nachteilig aus. (Siehe auch: Rente/Pension: Wer Kinder hat, ist selbst schuld!) - In Deutschland macht man sich Sorgen um 500 EUR Studiengebühren pro Semester, was kaum finanzierbar sei, während ein Kindergartenbeitrag von 150 EUR pro Monat (wenn dies überhaupt ausreicht) von der karrieresüchtigen Mutter kommentarlos zu zahlen ist. Wie wahr, wie wahr …
- Männer erkranken seltener an Depression, solange sie verheiratet und ihre Frauen nicht berufstätig sind.
Üben die Frauen dagegen einen Beruf aus, schnellt die Depressionsrate bei den Männern nach oben. Die Befindlichkeit der (nicht) berufstätigen Frauen wurde (in dieser zitierten Studien) erst gar nicht untersucht – wen interessiert denn sowas? Eine andere Studie jedoch zeigt: Reines Hausfrauendasein erhöht ebenfalls die Depressionsrisiko. Berufstätigkeit bei Frauen senkt insgesamt das Risiko für körperliche und seelische Erkrankungen. - Schon seit Siegmund Freud wissen wir, wie wichtig Mütter sind, vor allem dafür, ihnen die Schuld für das Misslingen eigener Pläne in die Schuhe zu schieben. Treffend …
- Eigene Freizeit ist schon gar nicht vorgesehen.
Wer kann sich schon amüsieren, wenn zuhause die Bügelwäsche wartet? - (Ein Mann!)
Ich auch! - Die Wege, junge Eltern zu verunsichern sind vielfältig und äußerst subtil.
Die Autorin führt hier das Beispiel der Lagerung von Babys an: Wir selbst lagen in der Bauchlage, um 2000 wurden die Kinder seitlich gelagert. 2005 wurde es als absolut tödlich geschildert, ein Kind in der Seitenlage zu lagern, weil es sich dann in die noch tödlichere Bauchlage drehen könnte. Mittlerweile wird aufgrund vieler platter Hinterköpfe wieder empfohlen, die Kinder wieder hin und wieder in die Bauchlage zu bringen.
Buchkritik einer Kinderlosen
Unter anderem kritisiert die Autorin das Buch FrauenLeben ohne Kinder. Die bewusste Entscheidung gegen die Mutterrolle – als Aushängeschild dafür, wie die Gesellschaft zum Thema Familie und Kinder steht. Ein paar „Schmankerl“ daraus (Zitate kommentarlos übernommen – sie sprechen für sich -, denn ich selbst habe diese Buch nicht gelesen – werde es aller Wahrscheinlichkeit nach auch nie lesen …):
- So lange die biologische Mutterschaft eine Frau zwangsläufig in die gesellschaftliche Rolle der Mutter dränge, müsse das Kinderkriegen abgelehnt werden.
- Kinderlose werden ständig angegriffen, da das Kinderkriegen von ihnen quasi gefordert wird. Sie [die Kinderlosen] lästern hingegen nicht über frisch gebackene Familien, die mit einem langweiligen Kombi herum kutschieren, anstatt wie früher mit einer richtig coolen Karre vorzufahren.
- Selbstverwirklichung ist ein seelisches Grundbedürfnis.
Kinderlose können machen, was sie wollen, leben dadurch gesünder. Wer länger davon abgehalten werde, die menschlichen Basiswünsche zu befriedigen, müsse mit schweren Schäden für die körperlich-seelische Gesundheit rechnen. - Statt mit dem Familientross durch Disneyland wird im Urlaub Trekking in Nepal empfohlen. Statt zur Hauptsaison mit Familie in einen Bettenbunker an die Riviera zu fahren, sei es besser für die Selbstverwirklichung, eine Fotosafari zu den bengalischen Tigern, eine Kulturreise zu den Pyramiden oder eine Fahrradtour durch Finnland zu machen. Wer fremde Kulturen besuche, lerne neben einer unbekannten Lebensart auch sich selbst besser kennen.
- Kinderlose geben kulturelle Werte weiter, was Menschen mit Kindern nicht tun, weil sie keine Zeit (Lust, Intelligenz) dazu haben.
- Im Alter schließlich besuchen einen die Kinder nicht, man wird in ein billiges Pflegeheim gestopft. Die Kinderlosen hingegen seien fit und können daher in einer Alten-WG leben, wo man eine schöne Tagesstruktur hat.
Na, dann …
Ich sag’s ja: Leben ohne Kinder: 28 Dinge, die sich Kinderlose ersparen
Wermutstropfen …
Einen Wermutstropfen hat das Buch von Barbara Rothe jedoch: Während sie Vollzeit arbeitet, ist ihr Mann – krankheitsbedingt – zuhause. Auch wenn er aufgrund der Erkrankung für die Kinderbetreuung nicht voll einsatzfähig ist, so ist er doch daheim. Und gerade bei etwas größeren Kindern reicht meist ein Ansprechpartner – im Gegensatz zu einem komplett leeren Haus. Somit ist die Situation von Familie Rothe nicht wirklich auf andere Vollzeit-arbeitende Mütter umlegbar.
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Mittelmaßmama
3 Okt. 2011Wenn ich zusehe, wie sich meine Rentenansprüche gleich der Ebbe zurückziehen, mit dem kleinen Unterschied, niemals wiederzukehren, denke ich: Recht hat sie. Ein wahrer Lichtblick, dass es mittlerweile sowieso zur Utopie wurde, sich mit 65 zur Ruhe zu setzen.
Hat jemand in 30 bis 40 Jahren einen Job für mich? Kann mich nach zwei Kindern und Teilzeittätigkeit als „Eierlegende Wollmilchsau“ (etwas hipper formuliert „erfolgreiche Familienmanagerin“) bewerben.
Andrea
6 Okt. 2011Vielen Dank für die Empfehlung! Das klingt nach einem sehr lesenswerten Buch, also das erste.
Das zweite Buch ist wohl keine Empfehlung. Unter anderem verstehe ich nicht, warum man als Familie immer wieder in die Bettenburgen-Disney-Ecke gedrängt wird, wenn es um Urlaub geht. Und der Glaube einen Kombi fahren zu müssen, ist ebenso abwegig wie das unterstellte generelle Desinteresse an Kultur. Dass man später im Altersheim nicht besucht wird, könnte trotz Kindern schon passieren, aber viel wahrscheinlicher ist doch, wenn man keine Kinder hat.
So, genug gewettert.