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Überzeugungen der Eltern beeinflussen die Denkfähigkeit der Kinder

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Überzeugungen der Eltern beeinflussen die Denkfähigkeit der Kinder

Die Schule gleicht das Elternhaus viel weniger aus als gedacht! Eine Studie der Universität Vechta zeigt, wie sehr die Überzeugungen und Einstellungen der Eltern ihre Kinder bei der Entwicklung von wichtigen Zukunftskompetenzen beeinflussen.
Plus: Anregungen, wie Eltern eine aktive Rolle bei der Förderung der Neugierde, des kritischen Denkens und der Problemlösungsfähigkeiten ihrer Kinder spielen können.


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Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten


Überzeugungen der Eltern beeinflussen die Denkfähigkeit der Kinder


Warum wissenschaftliches Denken wichtig ist

Kinder brauchen die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Denken, um die komplexe Welt zu verstehen und erfolgreich in ihr zu leben. Dazu gehören Kompetenzen wie kritisches Hinterfragen, logisches Schlussfolgern, Hypothesen aufstellen und Experimente planen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für eine Karriere in den Naturwissenschaften wichtig, sondern auch für den Alltag – z.B. um fundierte Entscheidungen zu treffen, Fehlinformationen zu erkennen oder gesellschaftliche Debatten zu verstehen.


Wie sich wissenschaftliches Denken bei Kindern zeigt

Wissenschaftliches Denken zeigt sich, wenn Kinder experimentieren, Daten interpretieren oder wissenschaftliche Fragen beantworten. Es umfasst die Fähigkeit, systematisch und logisch vorzugehen, Hypothesen zu formulieren und diese zu testen, sowie Schlussfolgerungen auf Basis von Beobachtungen und Beweisen zu ziehen.

Kinder, denen wissenschaftliches Denken schwerfällt, haben oft Probleme damit, klare Fragen zu stellen oder präzise Hypothesen zu formulieren. Auch das systematische Vorgehen beim Testen ihrer Hypothesen fällt ihnen schwer. Sie neigen dazu, in Experimenten nicht nur eine Variable zu manipulieren, sondern mehrere gleichzeitig. Dies führt dazu, dass sie am Ende nicht mehr nachvollziehen können, welche Variable tatsächlich die beobachtete Veränderung verursacht hat.

Solche Schwierigkeiten können ihre Fähigkeit beeinträchtigen, effektive Problemlösungen zu entwickeln und fundierte Entscheidungen zu treffen, was in vielen Lebensbereichen von Nachteil sein kann.


Die wichtigste Erkenntnis: Eltern beeinflussen ihre Kinder durch Überzeugungen und Einstellungen

Bereits in früheren Studien wurde klar, dass einige Kinder schon in jungen Jahren sehr gut im wissenschaftlichen Denken sind, während andere mehr Mühe damit haben. Die Forschenden wollten herausfinden, warum das so ist. 161 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet, um herauszufinden, wie sich die Überzeugungen ihrer Eltern auf ihr wissenschaftliches Denken auswirken.

Die wichtigste Erkenntnis aus unserer Studie ist, dass die Eltern eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Fähigkeit ihrer Kinder spielen, wissenschaftlich zu denken: Die persönliche Erkenntnistheorie der Betreuungspersonen sagte die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens voraus – unabhängig von den allgemeinen kognitiven Fähigkeiten der Kinder und dem Bildungsstand der Betreuungspersonen!

Es geht also nicht nur darum, was Kinder in der Schule lernen, sondern auch um die Überzeugungen und Einstellungen, die sie von ihren Eltern zu Hause mitbekommen.

„Die Schule wirkt offenbar nicht in dem Maße ausgleichend zum Elternhaus, wie bisher angenommen.“

Prof. Dr. Christopher Osterhaus, Universität Vechta

Die Studie zeigt, dass Kinder von Eltern, die ein reiferes Verständnis von Wissenschaft haben, selbst besser wissenschaftlich denken lernen. Besonders wichtig sind die Überzeugungen der Eltern dazu, wie wissenschaftliches Wissen entsteht und sich weiterentwickelt. Kinder von Eltern, die Wissenschaft als dynamischen, von gesellschaftlichen Faktoren beeinflussten Prozess sehen, zeigten bessere Fähigkeiten im wissenschaftlichen Schlussfolgern und Experimentieren.

Besonders überrascht hat uns, wie stark die Überzeugungen der Eltern über Wissen mit der Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens ihrer Kinder zusammenhängen. Wir waren erstaunt über die Beständigkeit dieses Effekts über die Zeit hinweg, was die dauerhafte Wirkung der elterlichen epistemischen Überzeugungen auf die kognitive Entwicklung der Kinder im Bereich der Naturwissenschaften unterstreicht.

Prof. Dr. Christopher Osterhaus, Universität Vechta

Wie Eltern ihre Kinder fördern können

Eltern sollten eine aktive Rolle bei der Förderung der Neugierde, des kritischen Denkens und der Problemlösungsfähigkeiten ihrer Kinder spielen. Damit schaffen sie eine solide Grundlage für lebenslanges Lernen und Erfolg im 21. Jahrhundert.

Basierend auf den Erkenntnissen der Studie können Eltern einige Dinge tun, um die Entwicklung wissenschaftlichen Denkens bei ihren Kindern zu fördern:

  1. Vermittelt ein reifes Verständnis der Natur von Wissenschaft:
    Erklärt euren Kindern, dass wissenschaftliches Wissen nicht statisch ist, sondern sich ständig weiterentwickelt. Betont, dass Wissenschaft von gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren beeinflusst wird und nicht rein objektiv ist.
  2. Zu kritischem Hinterfragen ermutigen:
    Regt eure Kinder dazu an, Behauptungen und Erklärungen kritisch zu hinterfragen, anstatt sie einfach hinzunehmen. Fördert ihre Fähigkeit, alternative Interpretationen und Erklärungen zu finden.
  3. Experimentelles Lernen unterstützen:
    Bietet euren Kindern Gelegenheiten, selbst Experimente durchzuführen und Hypothesen zu testen. Helft ihnen dabei, Variablen zu kontrollieren und Schlussfolgerungen aus den Beobachtungen zu ziehen.
  4. Seid selbst Vorbild:
    Zeigt euren Kindern, wie Sie selbst mit Unsicherheiten und vorläufigem Wissen umgehen. Sprecht offen über eigene Lernprozesse und Erkenntnisse.

Indem Eltern diese Aspekte in den Familienalltag integrieren, können sie die Entwicklung eines reifen, kritischen Verständnisses von Wissenschaft bei ihren Kindern fördern. Dies wiederum legt den Grundstein für lebenslange Kompetenzen, die in einer komplexen Welt immer wichtiger werden.


Quelle: Christopher Osterhaus, Susanne Koerber (2024). The personal epistemology of parents predicts the development of scientific reasoning in children aged 6–10 years. Developmental Science. 2024;27:e13474. https://doi.org/10.1111/desc.13474


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