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Schluss mit dem Perfektionismus: Wie wir wieder locker sein können

Schluss mit dem Perfektionismus: Wie wir wieder locker sein können

Wir geben immer 120 Prozent. Gut ist nie gut genug. Geht nicht – gibt´s nicht! Wir müssen uns nur mehr anstrengen! Dieser Perfektionismus führt unweigerlich zu Unzufriedenheit und auch zu Fehlern, die vermeidbar wären. Wie entkommen wir also diesem Teufelskreis?


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Nicht nur im Job wollen wir möglichst erfolgreich und perfekt sein – auch im Dasein als Eltern ist Perfektionismus kein Fremdwort. Was im Beruf gilt, gilt leider auch oft privat. Die Supermama ist keine leere Floskel:

Die Supermama kocht immer frisch, das Haus ist immer sauber, die Kinder pädagogisch wertvoll beschäftigt (natürlich liest die Mutter diesbezüglich regelmäßig einschlägige Literatur und kennt sich besser aus als jeder Pädagoge) und ganz nebenbei ist sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Nicht zu vergessen superschlank, sportlich, ehrenamtlich tätig und wenn alles gut geht, studiert sie nebenbei sogar noch!


Schluss mit dem Perfektionismus


Was sich hier überspitzt anhört, ist leider bittere Realität. Aber wer genau erwartet das von uns Müttern? Wer fordert derartigen Perfektionismus? Sind wir es selbst – sind unsere Ansprüche an uns so hoch? Oder erwartet es tatsächlich die Gesellschaft?


Genau das ist der entscheidende Punkt. Tom Diesbrock erklärt in seinem Buch: Lass mal locker. Vom Umgang mit dem kleinen Perfektionisten in unserem Kopf , dass genau das den großen Unterschied ausmacht. Will ich das für mich selbst? Tut mir das gut? Oder glaube ich, dass ich ein Perfektionist sein MUSS? Verliere ich sonst meinen Job? Werde ich sonst von anderen Müttern kritisch beäugt oder erfahre Mombashing im Social Media Bereich?


Warum wir heute so leicht in den Perfektionismus „rutschen“?

Es ist heutzutage sehr leicht sich zu vergleichen! Und Vergleich tut meist nicht gut. Wer ist schon wirklich ehrlich? Nur die engsten Vertrauten erzählen einem wie es zuhause wirklich aussieht, welche Probleme man tatsächlich hat. Nach außen hin wird stets oberflächlich nur das Schöne gezeigt. Besonders schlimm und verzerrt wird das Vergleichen aber durch Facebook, Instagram & Co.! Bei Influencern ist es natürlich ordentlich, kaum jemand weint öffentlich vor Erschöpfung und niemand erzählt von wirklichen Problemen (Gott sei Dank gibt es mittlerweile Ausnahmen). Da wird ein kleines Missgeschick als „mehr Realität“ verkauft und sofort können alle wieder über alles lachen!


Tja – vergleicht man sich mit dieser Scheinwelt – kann das eigene reale Leben nur „abstinken“. Und schon arbeitet der kleine Perfektionist in unserem Kopf auf Hochtouren. Die anderen Mütter schaffen es ja offensichtlich auch – das MUSS ich auch schaffen. Man weiß, dass hier jeder Filter verwendet, die unaufgeräumte Küche nicht zeigt und an Heultagen „zufällig“ nicht online war. Trotzdem vergleichen wir uns. Sobald Social Media nicht mehr als Inspiration, sondern als Vorbild und Vergleichsinstrument dient, ist es Gift für uns und wir versuchen – im schlimmsten Fall – genau so perfekt zu werden, wie es uns online vorgegaukelt wird.


Wie erkenne ich Perfektionismus bei mir selbst?

Tom Diesbrock ermittelt mit einem Test, ob man zu Perfektionismus neigt und ob uns das schadet. Dabei nennt er 4 relevante Punkte:


Zu viel Anstrengung?

Sich erwachsen selbst zu managen, bedeutet, seine Ziele zu kennen, sich zu engagieren, wo und wie es sinnvoll ist – und dabei immer auch die eigenen Ressourcen und Bedürfnisse im Blick zu haben. Strengt sich aber jemand dauerhaft und ohne Grenzen sehr an, steckt dahinter meistens der Glaube, gar keine andere Wahl zu haben. Ich muss, es geht nicht anders, sonst könnte ja etwas Schlimmes geschehen!

Diesbrock 2021: 78

Das ist der Punkt. Im Berufsleben und im Mamaalltag. Neigen wir zu Perfektionismus hören wir nicht mehr auf uns selbst. Wir achten nicht mehr genug auf unseren Körper und unsere Seele. Völlige Selbstaufgabe zugunsten Job und Familie sind das Ergebnis. Das macht auf Dauer unglücklich und krank.


Sich möglichst immer am Ideal orientieren?

Unsere Ziele und Ideale sind im Normalfall eine tolle Sache. Nur leider geben wir uns selten mit erreichbaren Idealen zufrieden. Außerdem wollen wir das höchste Ideal so schnell wie möglich erreichen. Das kann ganz schön deprimieren. Sinnvoller wären erreichbare Etappenziele. Jedes Erreichen macht uns glücklich und zufrieden. Man sollte also schon bei der Zielsetzung vernünftig agieren.


Ein mieses Selbstbild für selbstverständlich halten?

Wir machen uns selbst schlecht. Ich kann das einfach nicht. Alle anderen können das viel besser als ich. So senken wir unser Selbstwertgefühl ins Unendliche und werden uns immer noch mehr anstrengen um endlich so perfekt zu sein wie die anderen. Was auch schon zum letzten Punkt führt:


Sich hauptsächlich an anderen Menschen orientieren?

Sollte man seinen Mitmenschen möglichst immer alles recht machen? Ist es extrem wichtig, was andere über uns denken und von uns erwarten? Muss man unbedingt vermeiden, Nein zu sagen und Grenzen zu setzen, weil man sonst jemanden verärgern könnte?

Diesbrock 2021: 80

Dieser Punkt kommt wohl sehr vielen Müttern bekannt vor. Man kann einfach nicht Nein sagen. Man muss ja den Familienfrieden bewahren und stets für jedermann verfügbar sein. Eine Familienfeier muss organisiert werden – klar übernimmt man. Die Pflege älterer Angehöriger steht an – übernimmt man natürlich auch gerne (auch wenn es noch genug andere Verwandte gäbe). Der Mann wünscht sich jeden Sonntag einen Braten? Macht man natürlich – auch wenn man gerade am Wochenende einmal eine Auszeit bräuchte. Wir sagen selten Nein – wollen es allen recht machen und damit den Familienfrieden wahren. So landen wir wieder bei Punkt 1. Unsere eigenen Ressourcen – unsere Kraft – beachten wir dabei mit Sicherheit mit.


Wie kann man so einen Teufelskreis im Akutfall unterbrechen?

Diesbrock hat mehrere Strategien entwickelt. Mit seiner WSP-Strategie kann man den Perfektionismus im Akutfall unterbrechen.

  • Wahrnehmen (Körperliche Anzeichen wie Hitze, Druck, flacher Atem etc. und typische Gedanken wie: Ich muss jetzt! Es gibt keine Alternative.)
  • Stoppen (Körperlich eine Veränderung herbeiführen z.B. Aufstehen oder sich bewusst gerade hinsetzen UND sich mental vom Stressauslöser abwenden – also z.B. nicht weiter auf den Monitor starren. Am besten man sagt sich noch laut selbst: Stopp! Schluss! Aus!
  • Positionieren (Hat man den Kreislauf gestoppt, kann man sich neu positionieren. Man kann nun vernünftig an die Sache herangehen indem man seine Ressource, Etappenziele, Unnötiges, etc. überdenkt und respektvoll mit sich selbst umgeht.)

Vgl. Diesbrock 2021: 103-106


Tipp für den dauerhaften Ausstieg aus dem Perfektionismus

In 5 Schritten kann man sich dauerhaft vom Perfektionismus lösen. Diesbrock geht dabei auf Selbstfürsorge, die Definition der eigenen Erfolgsstory, richtige Ziele, Erwartungshaltungen und kluge Messlatten ein.


Lass mal locker - mit Perfektionismus umgehen

Lass mal locker. Vom klugen Umgang mit dem kleinen Perfektionisten in unserem Kopf.

Sollten die Punkte in diesem Beitrag auch nur teilweise auf euch zutreffen, ist dieses Buch ein Muss. Es handelt sich hierbei nicht um einen trockenen und belehrenden Ratgeber, sondern um ein Arbeitsbuch. Die Thematik wird anhand Alltagsbeispielen erläutert und man muss immer wieder an sich selbst arbeiten, Tests ausfüllen, Übungen machen und sich selbst reflexieren. Das ist so viel sinnvoller als das reine Lesen von Ratschlägen.

Ein wirklich geniales Buch, das ich jeder Supermama und jedem Menschen auf der Karriereleiter wärmstens empfehlen kann.



Ich hatte beim Lesen dieses Buches das eine oder andere Aha-Erlebnis und ich bin mir sicher so geht es den meisten von uns. Würde es nicht gut tun etwas locker zu lassen? Nicht immer perfekt sein zu müssen und das schon gar nicht von uns und anderen zu erwarten? Das Leben wäre um einiges leichter und das wünsche ich uns allen.


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