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11 gute Gründe für eine Familienkonferenz mit kleinen Kindern + Kurzanleitung

11 gute Gründe für eine Familienkonferenz mit kleinen Kindern + Kurzanleitung

Ich habe kürzlich eine „Familienkonferenz light“ bei uns probiert – und war verblüfft über das Ergebnis! Die Kinder hatten – obwohl erst acht und fünf Jahre alt – wirklich tolle Argumente, ein unerwartet ausgeprägtes Problembewusstsein und waren erstaunlich einsichtig bei Punkten, die wir Eltern zur Sprache brachten.


Zwischenruf in eigener Sache:

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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Unsere „Familienkonferenz light“ verlief so: Wir haben kurzerhand – also ohne viel Vorbereitung – beim Abendessen den Vorschlag für zwei Gesprächsrunden gemacht: Bei der ersten Runde sollte jedes Familienmitglied sagen, was ihm in unserer Familie besonders gut gefällt. In der zweiten Runde soll dann jeder sagen, was ihm nicht so gut gefällt.
In Anlehnung an das Konzept der Familienkonferenz sind da viele positive Dinge wie auch Konflikte auf’s Tapet gekommen. Ich war wirklich überrascht, wie überaus konstruktiv das Gespräch lief!

11 gute Gründe für eine Familienkonferenz

  1. Gemeinsamkeit:
    Jede Entscheidung, die gemeinsam statt „von oben herab“ getroffen wird, wird von den Kindern besser mitgetragen.
  2. Konfliktthemen besprechen:
    Ohne viel „Geschimpfe“ und „Geheule“ können hier Konflikte in entspannter Atmosphäre – da mit zeitlicher Distanz zum Konflikt selbst – angesprochen werden.
  3. Feedback geben:
    Die Familienkonferenz bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich gegeneinander Feedback zu geben – positives (wichtig!), wie auch negatives.
  4. Feedback bekommen:
    Jeder bekommt Feedback. Verblüffend gutes Feedback übrigens auch schon von Kindergartenkindern! Es tut allen gut, mal über das eigene Verhalten zu reflektieren und zu erfahren, wie es den anderen dabei geht. Und am allerbesten ist natürlich, wenn man Lob bekommt!
  5. Verständnis säen und ernten:
    Kinder sehen viele Problemfelder tatsächlich ein und tragen dann aktiv zur Lösung bei. Ist erst mal das Verständnis da, ist die Tür für eine konstruktive Lösung weit geöffnet.
  6. Kreative Lösungswege finden:
    Kinder haben manchmal wirklich tolle Ideen, wie man einen Konflikt lösen könnte!
  7. Win-win für Eltern und Kinder:
    Es geht nicht darum, dass irgendjemand Recht bekommt oder behält. Keiner verliert, alle gewinnen.
  8. Fördert das Demokratie-Verständnis und den gegenseitigen Respekt:
    Dadurch, dass bei der Familienkonferenz partnerschaftlich neue Lösungswege – meist in Form von Kompromissen – gefunden werden, wird das Demokratieverständnis gefördert.
  9. Umgang mit Konflikten lernen:
    Kinder lernen schon früh, wie man konstruktiv mit Konflikten umgehen kann. Eine der besten Lektionen, die man den eigenen Kindern mit auf den Weg geben kann!
  10. Wissenschaftlich fundiert:
    Die Familienkonferenz basiert auf Konzepten des Psychologen Dr. Thomas Gordon („Familienkonferenz“) oder des Psychiaters und Sozialtherapeuten Professor Rudolf Dreikurs („Familienrat“).
  11. Es funktioniert!

Kurzanleitung
So gelingt eine Familienkonferenz

  1. Regelmäßig:
    Eine Familienkonferenz sollte regelmäßig stattfinden – wie wär’s z.B. immer samstags beim Abendessen?
  2. Außerplanmäßige Zusammenkunft:
    Wenn es die Situation erfordert, kann jedes Familienmitglied eine außerplanmäßige Familienkonferenz einberufen.
  3. Alle sind dabei:
    Alle Familienmitglieder sollten anwesend sein und mitarbeiten.
  4. Gleiches Recht für alle:
    Auch wenn 100%-ige Demokratie in der Familie nicht realistisch ist, sollten bei der Familienkonferenz alle die gleiche Stimmgewalt haben – egal ob Erwachsener oder Kind.
  5. Der Vorsitz wandert:
    Jedes Mal sollte ein anderes Familienmitglied der Moderator des Abends sein.
  6. Alle Themen sind erlaubt:
    Alles, das unter den Nägeln brennt, darf auf den Tisch. Kein Anliegen sollte als „nichtig“ abgetan werden.
  7. Ich-Botschaften:
    Neutrale, sachliche Aussagen, mit denen eigene Gefühle mitgeteilt werden.
  8. Ausreden lassen:
    Wer am Wort ist, ist am Wort – und sollte von anderen nicht unterbrochen werden.
  9. Aktives Zuhören:
    Das Gehörte in eigenen Worten wiederholen. Siehe auch: Richtiges Zuhören: Do’s und Dont’s in der Erziehung
  10. Gemeinsam entscheiden:
    Wenn keine einstimmige Entscheidung möglich ist, entscheidet die Mehrheit.
  11. Entscheidungen sind bindend!
    Bis zur nächsten Familienkonferenz ist eine gemeinsam getroffene Entscheidung bindend – für alle! Dann erst kann erneut diskutiert werden.
  12. Aufschreiben!
    Am beste die Beschlüsse in Stichworten aufschreiben. Sonst durchkreuzt das Vergessen die guten Vorsätze.
  13. Nicht überstrapazieren!
    Je jünger, desto kürzer. Mit Kindergartenkindern besser nicht länger als max. 20 Minuten.
  14. Zelebrieren!
    Chips und Popcorn! Dann fallen auch die Punkte 1 (Regelmäßigkeit) & 2 (alle sind dabei) leichter.

Altersempfehlung

Familienkonferenzen funktionieren für Familien mit Kindern ab etwa drei Jahren bis in die Pubertät. Unsere Kinder waren bei unserer „Prämiere“ 8 und 5 Jahre alt – und die Aussagen meiner Kinder waren wirklich verblüffend, auch waren sie sehr einsichtig und konstruktiv bei allen Themen, die aufgetaucht sind.

Foto: Bill Branson, Wikimedia Commons


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Mit der Zeit hab ich mir einige Erziehungstipps und -tricks angeeignet, die mir im Familienalltag enorm helfen.
Hier entlang: Muttis Eltern-Tipps
11 gute Gründe für eine Familienkonferenz mit kleinen Kindern inkl. Kurzanleitung

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Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Ich habe schon lange ein Buch zum Thema Familienkonferenz in meinem Bücherregal stehen. Wenn ich deinen Artikel so lese, sollte ich das Buch vielleicht doch so langsam mal raus holen. Meine Tochter ist 3 Jahre alt und mein Sohn noch ein Baby. Würdest du es trotzdem schon in dem Alter empfehlen (natürlich nur für die 3jährige!) oder lieber warten, bis beide größer sind, z.B. 6 und 3 Jahre?

    1. Ich war jedenfalls speziell von den Aussagen des 5-jährigen ganz von den Socken. Er hatte einen absolut realistischen Blick auf viele Dinge (auch wenn sich das im Alltag im Rausch der Emotionen und mitten drinnen im lustorientierten „Ich will aber!“ meist ganz anders zeigt) und hat auch tolle Sachen gelobt, die ihm gut gefallen. Schön!

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