Wutausbrüche, Schuldgefühle, übertriebene Ängste: Viele Eltern erkennen sich selbst plötzlich in ihrem Kind – oder in ihrem eigenen Verhalten. Psychologe Ramón Schlemmbach zeigt, wie alte Prägungen aus der Kindheit unbewusst weitergegeben werden und wie du sie Schritt für Schritt auflösen kannst – für eine stärkere, bewusstere Beziehung zu deinem Kind.
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Oha! Wer spricht denn da …?
Das Kind hat einen Wutausbruch – und plötzlich klingt der eigene Tonfall verdächtig nach dem der eigenen Mutter. Oder die Angst, nicht zu genügen, spiegelt sich im Verhalten des Sohnes wider. Viele Eltern merken: Da passiert etwas, das tiefer geht als ein schlechter Tag. Es sind Muster, die man selbst erlebt hat und die plötzlich wieder auftauchen. Ob bei Erziehung, Streit oder Nähe: Wer sich nicht mit der eigenen Vergangenheit beschäftigt, gibt sie oft unbewusst weiter.
Auch gut gemeinte Erziehung bewahrt Eltern oft nicht davor, unbewusst das weiterzugeben, was sie selbst nie hinterfragt haben. Wer die Ursprünge des eigenen Verhaltens nicht erkennt, läuft Gefahr, alte Muster in der Erziehung zu wiederholen – meist ohne es zu wollen. Dieser Beitrag zeigt, warum es für eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung so wichtig ist, sich der eigenen Prägungen bewusst zu werden, und wie es Familien gelingen kann, alte Verhaltensmuster nachhaltig zu durchbrechen.
Typische Situationen, in denen Muster und Prägungen ersichtlich werden
Muster und Prägungen aus der eigenen Kindheit zeigen sich häufig in Überreaktionen. Sie können sich dabei sowohl in den Gefühlsreaktionen als auch im Verhalten bemerkbar machen. Manche Elternteile stellen zum Beispiel irgendwann fest, dass sie völlig unangemessen wütend werden, wenn sich das Kind Anweisungen widersetzt. Dabei handelt es sich um ein normales kindliches Verhalten – dennoch löst es bei Betroffenen starke emotionale Reaktionen hervor, die möglicherweise auf eigenen früheren Erfahrungen beruhen. Auch übertriebene Angst um das Kind kann ein Zeichen für Prägungen aus der Vergangenheit sein. Wer etwa selbst von überbehütenden Eltern großgezogen wurde oder aber in einer vergleichbaren Situation negative Konsequenzen erfahren hat, gibt diese Erfahrungen oft an den eigenen Nachwuchs weiter.
Neben diesen Gefühlsreaktionen gibt es auch Verhaltensweisen, die auf Prägungen zurückgeführt werden können. Oft stellt sich zum Beispiel heraus, dass Eltern, die ihren Kindern kaum Grenzen setzen, selbst sehr streng erzogen wurden. Durch psychologische Strafen wie Schreien, Wegsperren, Schweigen oder sogar physischer Gewalt entsteht bei Betroffenen eine Unterwerfungsprägung – das bedeutet, sie passen sich an, um diese negativen Konsequenzen nicht mehr erfahren zu müssen. Solchen Menschen fällt es allerdings meist das ganze Leben lang schwer, die eigenen Grenzen zu verteidigen, weil sie niemanden gegen sich aufbringen möchten; ein Verhalten, das bei der Kindererziehung problematisch werden kann.
Ursachen für die Entstehung von Mustern und Prägungen
Ob eine Reaktion, die man bei sich selbst beobachtet hat, der Situation geschuldet war oder doch auf Muster und Prägungen zurückzuführen ist, lässt sich meist mit folgender Überlegung aufdecken: Handelt es sich dabei um ein Gefühl oder ein Verhalten, das immer wieder zum Thema wird, stecken sehr wahrscheinlich Erfahrungen aus der Kindheit dahinter.
Denn genau das sind Prägungen und Muster im Grunde genommen: Einschneidende Erlebnisse aus der Vergangenheit, die das Weltbild oder die Meinung von sich selbst verändert haben. Aus diesen negativen emotionalen Erfahrungen resultieren Glaubenssätze, die Betroffene häufig ein Leben lang begleiten – oder zumindest so lange, bis sie aufgedeckt und aufgearbeitet wurden.
Es muss sich dabei nicht unbedingt um einschneidende Erlebnisse handeln; es kann zum Beispiel auch ausreichend sein, wenn eine Mutter von drei Kindern eines offensichtlich anders behandelt. Aus einem solchen Verhalten resultiert oft das Gefühl beim Kind, nichts wert zu sein, was sich später auf die eigene Kindererziehung auswirkt.
Aufarbeitung von Mustern und Prägungen durch deren Bewusstmachung
Die gute Nachricht: Es ist durchaus möglich, Muster und Prägungen aus der Vergangenheit zu verändern. Allerdings lassen sich solche Veränderungen nicht von heute auf morgen realisieren. Stattdessen sollte die Aufarbeitung als Prozess gesehen werden, der Schritt für Schritt zu mehr Erkenntnissen führt.
Zu Beginn sollte man sich darüber bewusst werden, wo genau die eigenen Muster und Prägungen stecken. Eine hilfreiche Methode ist es, eine Liste zu erstellen, auf der alle Themen notiert werden, die regelmäßig zu inneren oder äußeren Konflikten führen. Dazu zählen beispielsweise das wiederkehrende Gefühl von Ablehnung, immer wieder aufkommende Eifersucht, Schwierigkeiten beim Setzen von Grenzen oder anhaltende Ängste. Wer bei dieser Bestandsaufnahme unsicher ist, kann eine vertraute Person um eine ehrliche Einschätzung bitten – enge Vertraute erkennen solche wiederkehrenden Muster oft klarer, als man es selbst vermag.
Anschließend geht es darum, mögliche Ursachen für die Prägungen zu finden, also Ereignisse, die zu den negativen Glaubenssätzen geführt haben könnten. Wer immer wieder mit Eifersucht zu kämpfen hat, stellt in diesem Schritt vielleicht fest, dass er vom ersten Partner betrogen wurde. Nach der Aufdeckung folgt die Aufarbeitung, bei der professionelle Hilfe unterstützen kann.

Über den Autor: Ramón Schlemmbach
Ramón Schlemmbach ist klinischer Psychologe (M.Sc.), systemischer Paartherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie. Mit seinem Coaching-Programm „Geprägt! Aber richtig“ unterstützt er Erwachsene dabei, emotionale Altlasten aus der Kindheit zu erkennen und nachhaltig zu verändern. Durch seine strukturierte Online-Arbeit hat er bereits hunderten Klient:innen geholfen, ein erfüllteres Leben zu führen. Mehr Informationen unter: ramon-schlemmbach.de
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