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Trotzphase: Über den Umgang mit kleinen Wut-Monstern

Trotzphase: Über den Umgang mit kleinen Wut-Monstern

Das Kind tobt, brüllt, schreit und kriegt sich gar nicht mehr ein.
Oder es jammert, trotzt und stampft.
Typisch Trotzphase.
Manche haben’s intensiver, andere sind humaner zu ihrer Umwelt. Eine wunderschöne und liebevolle Methode im Umgang mit solchen Wutausbrüchen habe ich unlängst in einem Buch gefunden, in dem man sowas vordergründig nicht erwarten würde: 


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Und zwar in diesem Buch. Der Autor spricht bei solchen Wutanfällen von „Schmerzkörperanfall“. Er empfiehlt:

Empfehlungen bei einem Wutanfall:

  1. Neutral bleiben

    Während das Kind tobt, sollten die Erwachsenen möglichst gegenwärtig bleiben – nicht von der Wutwelle anstecken und sich nicht zu einer emotionalen Reaktion hinreißen lassen. Sprich: Das Drama nicht verstärken.

  2. Konsequent bleiben

    Wenn der Trotzkopf wütet, weil sein Verlangen unerfüllt bleibt: Die Forderung des Kindes besser nicht erfüllen, sonst lernt es: „Je unglücklicher ich bin, desto eher bekomme ich, was ich will.“ Das Kind wird zwar momentan noch frustrierter und mit noch größerem Spektakel reagieren – aber es beruhigt sich dann auch wieder.

  3. Neugierig fragen

    Mit etwas Abstand zum Wutausbruch mit dem Kind darüber reden – und zwar am besten, indem man neugierige Fragen ohne Vorwurf stellt:
    Was ist da eigentlich da mit dir passiert, als du gar nicht mehr aufhören konntest zu schreien?
    Wie hat sich das angefühlt?
    War das ein schönes Gefühl?
    Hat es einen Namen?
    Wie sieht es aus?
    Welche Farbe hat es?
    Und was ist mit ihm geschehen, als es verschwunden ist?
    Ist es eingeschlafen?
    Meinst du, kommt es wieder?

  4. Im Wiederholungsfall:
    Interesse und Neugier zeigen, nicht kritisieren oder verurteilen.
    „Das Wutmonster ist wieder da, oder?“ – unbedingt die Beschreibung/Namen verwenden, die das Kind selbst verwendet hat. Und die Aufmerksamkeit des Kindes darauf lenken, wie sich das anfühlt.
    Wahrscheinlich hat das keine unmittelbare Wirkung, das Kind scheint gar nicht zuzuhören. Aber es sickert nach und nach – bei jedem Mal ein Stückchen mehr. Und eines Tages wird das Kind dich darauf aufmerksam machen, dass dieses Wutmonster von dir Besitz ergriffen hat.

Unser kleines Wutmonster: Jammeri

Für meine Kinder war sonnenklar: Dieses Wutmonster heißt „Jammeri“, ist dunkelgrau-rot gestreift und sitzt auf der Zunge.

Und für mich ist es hilfreich, um die Emotion vom Kind zu trennen. Nicht das Kind sägt an meinen Nerven, sondern dieses unsägliche Wutmonster namens Jammeri. Das hilft mir, die Liebe zum Kind trotz angespannter Situation fließen zu lassen.
Und gemeinsam versuchen wir dann, den Jammeri zu verscheuchen: Ich schaue in den Mund, schnappe mir das Untier (es zappelt dann immer ganz heftig zwischen meinen Fingern) und dann öffne ich Tür oder Fenster und setze den Jammeri davor ab: „Wir brauchen dich hier nicht!“

Hilft eindeutig beim Umgang mit kleinen Wüterichen!
Wir haben das unzählige Male ausprobiert.
Zur Nachahmung empfohlen!


Das könnte dich auch interessieren:

Buchtipp:

Das Buch Die Trotzphase ist kein Ponyhof möchte ich euch ans Herz legen: Ein sehr humorvolles Buch, voll mit Tipps für alle Lebenslagen – im wahrsten Sinne ein Survival-Guide für alle Eltern.


Mit der Zeit hab ich mir einige Erziehungstipps und -tricks angeeignet, die mir im Familienalltag enorm helfen.
Hier entlang: Muttis Eltern-Tipps


Verwandte Artikel:

Trotzphase: Alltagstauglicher Trick gegen kleine Wutmonster

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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 24 Kommentare

  1. Huhu,
    Ich hab es heute morgen spontan ausprobiert, nachdem ich vor einigen Tagen diesem Blog – Eintrag gelesen hab. Was soll ich sagen: unser kleines Traurigkeitsmonster heißt Traurig, ist rot mit drei Augen, Stacheln auf dem Kopf und fünf Armen. Er hat es auch direkt selbst raus geworfen, nachdem ich das zappelnde Monster von der Zunge geschnappt hab.

    DANKE
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Super! Danke für das Feedback! Unser kleiner Sohn ist mittlerweile 8 Jahre. Den Jammeri sehen wir immer wieder mal – er ist ziemlich anhänglich. Sohnemann meinte, dass er im Pool in Italien Eier legt … Aber der theatralische „Rauswurf“ funktioniert nach wie vor – und zaubert ein Schmunzeln auf das zuvor noch tobende Kind.

  2. Süß – die Idee mit dem Wutmonster. Ich denke, da werde ich mein Töchterchen auch mal nach fragen, wenn es wieder soweit ist. So verpackt man diese Situationen irgendwie spielerisch und nutzt das ja auch als Ablenkung vom eigentlichen Thema …

  3. Das muss ich auchmal probieren. Ich hoffe is funktioniert, die Tipps hören sich immer so gut an, aber manchmal spielen die Kinder nicht mit ?

  4. So viel,was mir daran gefühlt nicht gefällt. Wut ist genauso eine Emotion wie Freude und das unterbinden wir ja auch nicht,personifizieren es und schicken es weg. Mit der Personifizierung an sich kann ich persönlich gut mitgehen;hilft dem Kind sicherlich sein Gefühl zu beschreiben.Dennoch ist Wut für mich kein Monster. Man selbst,als Elternteil sollte davor keine Angst haben und dem Kind somit auch nicht suggerieren,dass es selbst davor Angst haben müsste. Sonst erwirkt man doch genau das Gegenteil von dem,was man eigentlich möchte,oder??

    1. Danke für dein Feedback! Tja, da geht es wahrscheinlich ins Philosophische … Freude ist ja auch nicht zerstörerisch – warum also wegschicken? Aber ich hätte nicht das Gefühl, dass durch diese Vorgehensweise die Angst ins Spiel kommt. Ganz im Gegenteil: Es ist ein sehr lustvoller Umgang mit der Wut. Meistens müssen wir dann alle miteinander lachen, wenn ich den Jammeri im Mund suche … Und ganz ehrlich: Bevor ich meine Wut auf das Kind nicht mehr unter Kontrolle hab, personifiziere ich das Gefühl lieber und gebe damit dem Kind die Sicherheit, dass es IMMER geliebt wird – ganz egal welche Emotion bei ihm gerade an den Schalthebeln waltet.

  5. Hallo,
    Ich habe es auch einfach mal bei meiner Tochter ausprobiert. Das Schreimonster heißt Blüte, ist grün und fliegt in den Himmel. Was soll ich sagen, es klappt wirklich super. Sofort ist der Wutanfall vorbei. Tränen trocknen, kuscheln und reden. Hätte nie gedacht das es so einfach sein kann. Vielen Dank für den Tipp!

  6. Vielen Dank für diese Inspiration! Ich werde das versuchen bei meinen Kids. Gerade gestern hatten wir 2 solche WutMonster im Haus. Bin sehr neugierig auf die Reaktion, denn normalerweise machen meine Kinder bei sowas sofort mit.

  7. Ich werde es auch direkt mit meinen Kindern versuchen, besser so als wie die meisten Eltern dagegen brüllen, aufs Zimmer schicken und mit dem Gefühl alleine zu lassen. Es hört sich nach einem süßem Weg an, einem Gefühl greifvar und verständlich zu machen. Anstatt Wutmonster kann es auch ein Wutbär, Tiger oder ähnliches sein.

    1. Liebe Jana, danke für deine Antwort! Ja, du hast Recht! Es muss kein Monster sein – danke für diese Einsicht! lg Birgit

  8. Meine Mutter hat das vor 30 Jahren in ähnlicher Weise mit mir geübt. Bei uns saß das Ziegenböcklein (wir hatten ein entsprechendes Bilderbuch dazu) auf meiner Schulter und wenn das Böcklein mal wieder da war sind wir zur Eingangstür gegangen, ich hab mir das Böcklein von der Schulter geschnappt und es rausgeschmissen. Das war grundsätzlich eine super Idee und hat kurzfristig auch gut funktioniert. Langfristig hab ich vor allem in der Pubertät gemerkt, dass ich leider trotzdem keinen guten Umgang mit Wut gefunden habe und das Böcklein rausschmeißen fast kontraproduktiv war, weil ich immer das Gefühl hatte, meine Wut darf nicht sein und muss weg. Ich habe bis heute ein Thema damit. Ich übe es deshalb etwas abgewandelt mit meinem Sohn:
    Gefühl benennen: „das macht dich jetzt wütend, gell?“
    zeigen, dass das ok ist: „das versteh ich. und das ist ok.“
    bei bedarf auch zeigen, dass man die wut rauslassen darf, aber adäquate wege zeigen, die niemandem weh tun: auf kissen hauen, auch mal (gemeinsam) rausschreien lassen usw.
    erst dann lösung bzw umgang mit der wut suchen zb erfragen „was machen wir jetzt mit der wut?“
    ich glaube dieses akzeptieren und zulassen der wut vor dem auslassen oder rausschmeißen ist ganz entscheidend , um einen gesunden umgang mit wut zu finden.

    1. Liebe Theresa,
      vielen Dank für diesen wertvollen Input!
      LG Birgit

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